Champions League: Aufatmen bei Borussia Dortmund. In einem packenden Spiel bei Olympique Marseille offenbarte der BVB wieder einmal mangelnde Chancenverwertung. Aber auch, dass man die Borussia nie abschreiben darf. Mann des Abends war Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz.

Um 22:32 Uhr hörte man in Dortmund einen Urschrei. Tausende Fans lagen sich in den Armen, als Kevin Großkreutz mit einem Kraftakt das erlösende 2:1 gegen Olympique Marseille erzielte. Eine schönere Geschichte hätte es für den Fan im BVB-Trikot nicht geben können. Doch der Reihe nach.
Begonnen hatte das Spiel nach Maß. Bereits in der vierten Minute setzte sich Robert Lewandowski eindrucksvoll im Zweikampf durch und ließ auch Torhüter Steve Mandanda keine Chance. Doch wer glaubte, die Elf von Jürgen Klopp könne den Stiefel nun herunterspielen, der sah sich getäuscht. Mit Härte und Kampf fand Olympique zurück ins Spiel und erzielte nach knapp einer Viertelstunde den Ausgleich durch Souleymane Diawara.
Besonders bitter für die ‚Schwarz-Gelben‘: Der Torschütze stand beim vorherigen Kopfball von Saber Khalifa mehr als deutlich im Abseits. Keine allzu gute Figur machte allerdings auch Roman Weidenfeller, der zu spät am Ball war. So mancher BVB-Fan fühlte sich wohl erinnert an den Start in die Champions League-Saison. Beim Auswärtsspiel in Neapel hatte Schiedsrichter Pedro Proenca Jürgen Klopp sichtlich zur Weißglut getrieben.
Doch der heutige Referee Marijo Strahonja meinte es zunächst nicht ganz so schlecht mit den Borussen und zeigte OM-Rechtsaußen Dimitri Payet die Gelb-Rote Karte wegen eines Fouls und einer Schwalbe. Hart aber vertretbar. Bis zum Pausentee konnte der Bundesligist allerdings wenig bis gar nichts aus der Überzahl machen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte merkte man dem BVB deutlich an, dass man sich nicht auf Schützenhilfe des FC Arsenal verlassen will. Die Aktionen wurden zwingender, der Gegner wackelte zusehends. Weil aber Blaszczykowski, Reus und Lewandowski beste Chancen liegen ließen, wurde das Spiel zur Zitterpartie. Auch weil es in Nepael weiterhin 0:0 stand. Die Lage spitzte sich weiter zu, als die Süditaliener mit 1:0 in Führung gingen. Von Gruppensieg bis Ausscheiden war nun alles möglich.
Als Strahonja dem deutschen Vertreter dann auch noch einen Strafstoß verweigerte, schien bereits alles vorbei. Doch dann kam Urgestein Großkreutz. Der Rest ist Geschichte.
Olympique Marseille:

Borussia Dortmund

Kassim Abdallah (4) (46. Minute für Mendes); Jérémy Morel (3,5) (55. Minute für Khalifa); Giannelli Imbula (-) (79. Minute für Thauvin)
Jonas Hofmann (3,5) (66. Minute für Blaszczykowski); Julian Schieber (-) (78. Minute für Reus); Łukasz Piszczek (-) (78. Minute für Sebastian Kehl)
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