DFB-Remis gegen Holland: Die vier Erkenntnisse

von Jan Zesewitz
2 min.
Leroy Sané erzielte das 1:0 für Deutschland @Maxppp

Nach dem 2:2 zwischen Deutschland und der Niederlande wusste niemand in Gelsenkirchen so recht, was mit diesem Spiel nun anzufangen ist. Die DFB-Elf dominierte das Spiel und sah wie der sichere Sieger aus. Doch es reichte – wieder mal in diesem Jahr – nicht zu drei Punkten. Die Erkenntnisse vom Länderspielabschluss.

Das Umschaltspiel funktioniert

Joachim Löw dürfte am gestrigen Montag erkannt haben, was für ein Segen es ist, Geschwindigkeit im Team zu haben. Deutschland stellte sich nicht hinten rein und beschränkte sich auf Konter. Stattdessen ging nach jedem Ballgewinn der Blick sofort Richtung gegnerisches Tor. So entstanden beide Tore und mehrere Chancen. War der steile Ball nicht direkt ausführbar, sah sich die DFB-Elf in der Lage, ihr Ballbesitzspiel zielstrebig aufzuziehen.

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Die junge Offensive hat Durchschlagskraft

Diese Zielstrebigkeit lag vor allen Dingen an den drei Offensiven Timo Werner, Serge Gnabry und Leroy Sané. Sie wechselten beständig Positionen und bereiteten der niederländischen Defensive mit ihrer Schnelligkeit und ihren Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins große Probleme. Die Bewegungen, die Sané zeigt, hat man in einem Trikot der deutschen Nationalmannschaft selten gesehen. Mit der Hereinnahme von Thomas Müller ließ die Dynamik ein wenig nach.

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Deutschland hat Außenverteidiger

Jonas Hector fehlte nach seiner Verletzung aus dem Russland-Spiel, Joshua Kimmich ist inzwischen im defensiven Mittelfeld gesetzt. Und doch hat Deutschland Außenverteidiger. Nico Schulz ersetzte Hector mehr als gleichwertig, seine Schnelligkeit ermöglichte häufig das erfolgreiche Umschaltspiel. Er ging oft bis zur Grundlinie durch und sorgte für einen sehr intensiven Arbeitstag für Kenny Tete. Thilo Kehrer machte seine Sache auf der rechten Seite ebenfalls ordentlich und arbeitete viel nach vorne und hinten. Ihm merkt man seine offensive Limitation allerdings ein wenig an.

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Stabilität und Sicherheit fehlen noch

Es hätte ein fast versöhnlicher Jahresabschluss werden können. Am Ende stand das Spiel stellvertretend für das gesamte Länderspieljahr. Die Mannschaft verpasste es in der zweiten Hälfte mehrfach, das entscheidende 3:0 zu erzielen und dann passierte, was 2018 so häufig passierte: Die andere Mannschaft traf. Die Niederländer schienen bereits geschlagen und doch steht am Ende nur ein 2:2. Das deutsche Team zeigte, dass trotz der guten Ansätze noch viel Arbeit vor dem Bundestrainer liegt. Es fehlt Sicherheit und Abgezocktheit, um sich für den guten Auftritt zu belohnen. Aus keiner der beiden Situationen in der 85. und 90. Minute muss ein Tor entstehen, 2019 sollte Deutschland in der Lage sein, dann auch keines zu kassieren.

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