Millionen verbrannt: Die großen Transfersünden (4/5)

von Die Redaktion
3 min.

Der Fußball hat viele Sprichwörter erschaffen. Mit schöner Regelmäßigkeit wird in jeder Saison das schon phrasenhafte ‚Geld schießt keine Tore‘ strapaziert. In der Regel von den Trainern kleinerer Mannschaften gebraucht, bestätigen solche Spieler diesen Satz, die sich als millionenschwerer Fehlgriff auf dem Transfermarkt erweisen. Fehleinkäufe sind im Profi-Fußball an der Tagesordnung, doch immer wieder greifen Manager auch richtig daneben und leisten sich schwerwiegende Transfersünden.

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Jörg Heinrich: Die großen Stärken von Jörg Heinrich lagen in seiner Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit. Beidfüßig und sowohl defensiv als auch offensiv einsetzbar, bot er seinen Trainern immer glech für mehrere Positionen eine Option. Auch seine Leistungen waren über Jahre stets mindestens ordentlich. Doch nachdem Heinrich mit Borussia Dortmund eine Meisterschaft und 1997 die Champions League gewonnen hatte, wurde er für den AC Florenz zu einem mächtigen Verlustgeschäft. Für den Wunschspieler von Giovanni Trapattoni bezahlten die Italiener im Sommer 2000 25 Millionen Mark (ca. 12 Mio. Euro), die bis dahin höchste Ablösesumme für einen deutschen Spieler überhaupt. Zwei Jahre lang zeigte Heinrich meist als Stammspieler solide Leistungen, konnte seinen Preis aber nicht rechtfertigen und fiel bei den Fans mehr und mehr in Ungnade. 2002 gab ihn die Fiorentina für vier Millionen Euro und einem Verlust von rund 60 Prozent an den BVB zurück.

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José Ernesto Sosa: Der Argentinier schoss in seiner Heimat Estudiantes de la Plata zum ersten Meistertitel nach 23 Jahren. Der FC Bayern München setzte sich im Rennen um den damals 22-Jährigen unter anderem gegen den FC Valencia durch. Bei den Bayern sollte er Sebastian Deisler, der gerade seine Laufbahn beendet hatte, als Kreativspieler ersetzen. Doch in zwei Jahren in München fehlten ihm die Durchsetzungsstärke und Effektivität, um sich nachhaltig einen Stammplatz zu erkämpfen. Nach 35 Bundesligaspielen mit nur zwei Toren und zwei Vorlagen sowie einem Jahr als Leihgabe bei Estudiantes, wechselte er diesen Sommer dann zum SSC Neapel. Von der selbst bezahlten Ablösesumme nahm der deutsche Rekordmeister allerdings nur ein Drittel wieder ein.

Marcio Amoroso: An den Brasilianer erinnern sich die BVB-Fans mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. 25 Millionen Euro betrug die Summe, die Borussia Dortmund 2001 an den AC Parma überwie.Dies war damals deutscher Rekord und ist auch heute noch gemeinsam mit Bayerns Ribéry-Transfer der zweitteuerste Einkauf eines Bundesligaklubs. Amoroso erfüllte die Erwartungen zunächst, wurde Torschützenkönig und deutscher Meister 2002. Doch die folgenden Jahre waren geprägt von Verletzungen und Differenzen mit Trainer und Vereinsführung. Im April 2004 wurde sein Vertrag aufgelöst und der Stürmer verließ Dortmund letztlich ablösefrei. Seither gilt Amoroso als Synonym für den finanziellen Niedergang des BVB, der beinahe die Existenz gekostet hätte.

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Wesley Sneijder: Die Dienste des kleinen Holländers mit der großartigen Technik und Übersicht ließ sich Real Madrid 2007 stattliche 27 Millionen Euro kosten, als Sneijder von Ajax Amsterdam kam. In zwei Jahren passten zwar Sneijders Leistungen weitgehend und eine spanische Meisterschaft sprang heraus, doch wegen konstant schwachen Abschneidens in der Champions League zählte das wenig. Im von Aktionismus geprägten Sommer 2009 kamen große Namen wie Ronaldo oder Kaká – Sneijder musste gegen seinen Willen gehen, für 15 Millionen zu Inter Mailand. Mehr als der finanzielle Verlust schmerzte in Madrid aber, dass Sneijder Inter zum Titel in der ‚Königsklasse‘ zauberte. Den gewannen die Italiener ausgerechnet in der spanischen Hauptstadt, während Real erneut im Achtelfinale die Segel streichen musste.




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