FT-Scouting: Die deutsch-togolesische Rakete mit dem Schädelbruch

von Lukas Heimbach
3 min.
Ihlas Bebou ist nach seiner Leidenszeit wieder zurück @Maxppp

Nach zwei schweren Verletzungen und entsprechend langer Leidenszeit hat sich Ihlas Bebou bei Fortuna Düsseldorf zurückgebissen. Anfang März feierte der 20-Jährige gegen den VfL Bochum sein Comeback. Zwei Wochen später stand er bereits in der Startelf. Schon jetzt avanciert das Eigengewächs wieder zum großen Hoffnungsträger.

Im Juni 2013 stand Ihlas Bebou bei Fortuna Düsseldorf unmittelbar vor seinem Durchbruch im Profifußball. Von der U19 ging der Youngster mit ins Trainingslager der Rheinländer, wo er sich unter dem damaligen Trainer Mike Büskens insbesondere im schweizerischen Spiez in den Fokus spielte. Beim 7:0 gegen die TuS Esens konnte er sich in die Torschützenliste eintragen. Die Fans der ‚Forteng‘ hofften bereits, endlich wieder ein hochveranlagtes Talent aus den eigenen Reihen im Kader zu haben.

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Knapp drei Wochen später folgte der Schock. Im Testspiel gegen den Grasshopper Club Zürich sank der Deutsch-Togolese nach einem Luftzweikampf zu Boden. Reglos blieb Bebou liegen, nachdem er mit seinem Gegenspieler Kopf an Kopf zusammengeprallt war. Die Diagnose sorgte für Gänsehaut: Schädelbruch. Spätfolgen seien zu befürchten. Die Hoffnung des Offensiv-Juwels sowie die der Fortuna-Anhänger war verflogen.

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Aber der in Togo geborene Angreifer bewies beste Nehmerqualitäten. Nur knapp zwei Monate später stand das ehrgeizige Talent wieder auf dem Platz und feierte gegen den VfL Benrath sein Comeback. „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Aber es ist alles schnell verheilt“, strahlte der glückliche Youngster damals. Der erhoffte Durchbruch blieb jedoch aus – zumindest vorerst. Nur drei Monate später dann die nächste Hiobsbotschaft: Knorpelabriss im rechten Knie. Die Saison war gelaufen.

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Belebendes Element bei Comeback gegen Bochum

Jetzt – ein gutes Jahr später – ist Bebou zurück und avanciert schon in seinen ersten drei Auftritten für die ‚95er‘ wieder zum Hoffnungsträger. Anfang März feierte der 1,83 Meter große Stürmer gegen den VfL Bochum sein Comeback. In der 72. Minute wurde er für Fortuna Top-Torjäger Charlison Benschop eingewechselt und sorgte mit seinen explosiven Antritten für Belebung im Sturmzentrum.

In Leipzig (1:3) durfte Bebou dann die komplette zweite Halbzeit ran, wenngleich er seine Leistung dem sehr durchwachsenen Auftritt der Düsseldorfer anpasste. Dass der heute 20-Jährige es deutlich besser kann, bewies er nur eine Woche später beim starken 2:0-Heimsieg gegen den SV Darmstadt 98, der mitten im Aufstiegskampf steckt. „Ich war ein wenig überrascht, dass ich in der Startformation stand, aber ich habe mich darüber natürlich sehr gefreut. Dass wir dazu auch noch gewinnen konnten, ist für mich ein tolles Gefühl“, rechnete der Youngster nicht unbedingt mit seinem Startelfeinsatz, wie er der ‚Westdeutschen Zeitung‘ verrät, „auch diesmal brauchte ich zwar ein wenig Zeit, um reinzukommen, aber dann lief es aber mit jedem Ballkontakt besser.

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„Ohne Verletzungen wäre er schon ganz woanders“

Das Vertrauen von Trainer Taskin Aksoy, den Bebou aus der gemeinsamen Zeit in der U23 kennt, zahlte er eindrucksvoll zurück. Auf dem rechten Flügel sorgte der Deutsch-Togolese für mächtig Wirbel. Der Youngster ist wieselflink, reibt sich in jedem Zweikampf auf und lebt unbekümmert seine Lust auf Fußball vor. Gegen die ‚Lilien‘ gewann er 65 Prozent seiner Zweikämpfe.

Ihlas ist sehr positiv, er hat keine Angst, geht mutig rein. Er belebt unser Spiel“, lobt Aksoy. Bleibt Bebou, dessen Kontrakt bei der Fortuna noch bis 2017 läuft, endlich vom Verletzungspech verschont, bescheinigt der Interimscoach ihm im ‚kicker‘ das Potenzial für eine große Karriere. „Er hat wieder gezeigt, dass er ein Riesentalent ist. Ohne diese schweren Verletzungen wäre er schon ganz woanders.“ Am Montagabend sind die Landeshauptstädter zu Gast am Millerntor beim FC St. Pauli. Dort darf sich Bebou erneut berechtigte Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen.

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