Deutschland - England 1:0 | Die Spieler in der Einzelkritik

von Tobias Feldhoff
3 min.
Lukas Podolski packte seinen linken Huf noch einmal aus @Maxppp

Der 1:0-Erfolg über England stand ganz im Zeichen von Lukas Podolski. Als Kapitän nahm der Linksfuß nach 130 Länderspielen seinen Hut und dankte es mit einem fulminanten Treffer aus 25 Metern. FT hat seine Leistung und die seiner DFB-Kollegen unter die Lupe genommen.

Tor

Marc-André ter Stegen: So richtig viel hatte der Schlussmann zwar zu Beginn nicht zu tun, hätte aber in der ersten halben Stunde durchaus schon einige Male fast hinter sich greifen müssen. Als er dann gebraucht wurde, war er zur Stelle, unter anderem im Eins-gegen-Eins mit Alli. In der Spieleröffnung gewohnt stark.

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Abwehr

Joshua Kimmich: Im Zweikampf nachlässig, dazu ungenau im Passspiel – der Rechtsverteidiger kam zunächst gar nicht in die Partie. Als die Engländer dann nicht mehr ganz so vehement draufmarschierten, wurde Kimmich sicherer und spielte den ein oder anderen klugen Ball. Man hat ihn im DFB-Dress aber schon deutlich stärker gesehen.

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Antonio Rüdiger: War im Gegensatz zu Hummels in der englischen Drangphase der präsentere der beiden Innenverteidiger. Als es gegen hoch pressende Engländer eng wurde, wählte er in der Regel den Befreiungsschlag. An diesem Abend die richtige Entscheidung.

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Mats Hummels: Mit ungewohnten Stockfehlen zu Beginn der Partie. Auch in puncto Stellungsspiel anfangs nicht auf der Höhe. In Hälfte zwei fing Hummels sich dann und brachte das Spiel routiniert über die Bühne.

Jonas Hector: Ähnlich wie Nebenmann Hummels mit Schwächen in der Ballmitnahme. Steigerte sich dann aber wie das gesamte Team und strahlte in der Rückwärtsbewegung Ruhe aus. Offensiv kann er mehr, wie er beim DFB bereits nachgewiesen hat.

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Mittelfeld

Toni Kroos: Der Spielgestalter war nach schwachem Beginn um Ordnung bemüht. Aber erst ab der zweiten Halbzeit gelang dies einigermaßen. Strahlte dann die gewohnte Ruhe aus, die am Anfang so schmerzlich vermisste wurde. Insgesamt ein durchschnittlicher Auftritt gemessen am Niveau des Real-Stars.

Julian Weigl: Vor eigenem Publikum wollte der Dortmunder dem Spiel eigentlich seinen Stempel aufdrücken. Allerdings lief er den starken Engländern fast ausschließlich hinterher. Im Zweikampf merkte man Weigl mangelnde körperliche Robustheit an. Keine gute Partie des Spielmachers.

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Lukas Podolski: Der Jubilar war derjenige, der in der 37. Minute (!) den ersten deutschen Torschuss abfeuerte. Auch darüber hinaus war es Podolski, der am besten in die Abschlussposition kam. Sein Poldi-Hieb zum 1:0 aus satten 25 Metern hat das Zeug zum Tor des Jahres. Alleine das macht ihn heute schon zum Spieler des Spiels. Danke Lukas.

Julian Brandt: Weitestgehend unsichtbar in der Vorwärtsbewegung, dazu im Defensivzweikampf viel zu nachlässig. Ihm merkte man die Leverkusener Krise deutlich an. Der Flügelflitzer wirkte gehemmt und konnte seine Klasse kaum einmal andeuten.

Angriff

Timo Werner: Dem von den Dortmunder Zuschauern nicht besonders freundlich empfangenen Debütanten sah man die Nervosität deutlich an. Vor allem beim Passspiel misslang zu Beginn einiges. Steigerte sich dann insbesondere im Spiel gegen den Ball. Torchancen erspielte sich Werner bei seinem ersten Länderspiel aber nicht.

Leroy Sané: Kam im ersten Durchgang so gut wie nie in die Position, um seine Schnelligkeit auf den Platz zu bringen. Dazu mit Stockfehlern und unpräzisen Zuspielen. Als er dann nach Podolskis Führungstreffer mehr Raum bekam, blitzte seine Extraklasse ein ums andere Mal auf. Wechselhafter Auftritt.

Die Noten

Einwechslungen

ab 59. André Schürrle für Brandt: Der Dortmunder brachte durchaus Belebung auf die rechte Seite, zeigte beherzte Dribblings und bereitete Podolskis Tor vor. Sein Vereinsfrust war ihm nicht anzumerken. Note 2,5.

ab 66. Emre Can für Weigl: Seine Dynamik und Zweikampfhärte tat dem deutschen Spiel sichtlich gut. Empfahl sich für einen Einsatz am Sonntag gegen Aserbaidschan an der Seite von Kroos. Keine Bewertung.

ab 77. Thomas Müller für Werner: Mit Routine spulte Müller die letzten Minuten der Partie ab. Hatte in der Offensive noch die ein oder andere Idee, die allerdings nicht mehr zum Erfolg führte. Keine Bewertung.

ab 84. Sebastian Rudy für Podolski: Sein Name wird zumindest eine kleine Randbemerkung bleiben, wenn man über die glorreiche Karriere von Podolski spricht. Denn er war es, der für den Kölner im letzten Länderspiel eingewechselt wurde. Spielerisch trat Rudy, den Löw als Sechser brachte, nicht mehr in Erscheinung. Keine Bewertung.

Torfolge

  1. 1:0 Podolski (Linksschuss, Schürrle)
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