Exklusiv-Interview mit Jay Jay Okocha: „1994 hätten wir Weltmeister werden können“

von Tobias Feldhoff
2 min.
Eintracht Frankfurt @Maxppp

Vier Jahre lang verzauberte Jay Jay Okocha in den 90ern mit seinen spektakulären Dribblings die Bundesliga. Seine Fangemeinde in Deutschland ist auch aufgrund seiner sympathischen Erscheinung nach wie vor riesengroß. Unserer Redaktion stand der heute 40-Jährige Rede und Antwort.






FussballTransfers: Jay Jay, wie ist es Ihnen ergangen, seitdem Sie 2008 ihre Karriere beendet haben?

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Jay Jay Okocha: Ich habe einiges zu tun, speziell mit meiner Familie, die mich die meiste Zeit in Anspruch nimmt. Aber ich spiele manchmal auch noch mit Freunden Fußball, wenn es die Zeit erlaubt, aber nur zum Spaß. Zudem bin ich Mitglied des Technischen Komitees des Nigerianischen Fußballverbands.

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FT: Einigen Ex-Spielern fällt es schwer, den Übergang zu schaffen. Wie war das für Sie?

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Okocha: Ich würde nicht sagen, dass es wirklich schwierig war. Aber wenn man etwas Gleiches über einen sehr langen Zeitraum macht, kann es kompliziert sein. Jetzt habe ich mich an meinen neuen Lebensstil gewöhnt. Ich mag es sehr, denn ich kann mich intensiver meiner Familie widmen.

FT: Viele Ex-Profis versuchen, den Einstieg in das Berater-Milieu zu schaffen. Könnte Sie das begeistern?

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Okocha: Nein, ich denke nicht, dass ich so etwas machen könnte. Ihr Journalisten habt einen schwierigen Job, ich könnte sowas nicht. Genauso ist das bei Agenten, wie mich meine Erfahrung gelehrt hat. Ich denke, das ist ebenfalls eine harte Arbeit.

FT: Gibt es etwas in Ihrer Karriere, das Sie heute anders machen würden?

Okocha: Ich bereue eigentlich nichts, aber ich hätte so gerne die Weltmeisterschaft gewonnen. Ich bin der Meinung, dass wir 1994 eine gute Chance hatten, denn wir waren wirklich eines der besten Teams der Welt. Leider haben wir gegen Italien verloren. Hätten wir dieses Spiel gewonnen, denke ich, dass wir es ins Finale geschafft hätten.

FT: Was denken Sie über das aktuelle Team von Nigeria? Denken Sie, dass die ‚Super Eagles‘ bei dieser WM eine Überraschung schaffen können?

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Okocha: Die Mannschaft entwickelt sich in jedem Spiel ein Stück weiter, sie könnten eine Überraschung schaffen. Die Auslosung war recht gut und wenn sie ihr volles Potenzial ausschöpfen, können sie die K.O.-Phase erreichen und besser als 1994 oder 1998 abschneiden. Aber wir sollten realistisch sein und wissen, dass es andere sehr gute Teams gibt. Der Unterschied zwischen der aktuellen und der alten Generation ist die Erfahrung.

FT: Bedauern Sie, dass diesem Team ein Jay Jay Okocha fehlt? Jemand, der mit seiner Kreativität den Unterschied ausmachen kann.

Okocha: Ich will nicht sagen, dass ich es bedauere. Aber es ist gut für ein Team, einen solchen Spieler zu haben, der den Verlauf des Spiels ändern kann. Aber die jetzige Mannschaft hat ein besseres Kollektiv und ich denke, dass sie im Team einen sehr guten Job machen können. Das ist das Wichtigste im Fußball.

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