Grünes Licht: 2018 kommt die UEFA Nations League

von Lukas Heimbach
2 min.
Grünes Licht: 2018 kommt die UEFA Nations League  @Maxppp

Etwas überraschend für die Fußballwelt gab die UEFA am gestrigen Mittwoch in Astana grünes Licht für die UEFA Nations League. Im Klartext: Ab 2018 wird es einen neuen Wettbewerb für die Nationalmannschaften innerhalb der UEFA geben. Insbesondere für Nationalspieler bedeutet das zukünftig eine noch extremere Belastung.

Plötzlich ist sie da. Etwas unbemerkt scheint sich die neue Idee der UEFA Nations League vorbeigeschlichen zu haben. So wirklich auf dem Schirm hatte den Vorschlag dem Vernehmen nach niemand. Am gestrigen Mittwoch hatte das UEFA-Exekutivkomittee den Weg für den neuen Wettbewerb geebnet. Am heutigen Donnerstag wurde der Beschluss dann endgültig. Ab 2018, also nach der WM in Russland geht die Nations League an den Start. Alle zwei Jahre in Spielzeiten ohne großes Turnier soll ein Sieger gekürt werden.

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So ganz sind die Regularien für das neue Turnier allerdings nicht ausgelotet. Nach derzeitigem Stand soll es vier Divisionen (A bis D) mit vier Untergruppen geben, die jeweils abhängig vom Länder-Koeffizienten sind. Diese Divisonen sollen aus drei bis vier Teams bestehen. Von September bis November 2018, also wenn der Ligabetrieb in Europa bereits wieder gestartet ist, finden die Gruppen-Spiele – vergleichbar mit einer Qualifikation – statt. Ein Jahr später gibt es dann das Endturnier, in dem der Nations League-Sieger ermittelt wird.

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An diesem Endturnier teilnehmen dürfen die Divisionssieger sowie die vier Untergruppengewinner aus Pool A. Zudem ist eine Auf- bzw. Abstiegsregelung geplant. „Das ist in Bezug auf die Nationalmannschaften eine sehr wichtige Entscheidung für die Zukunft des Fußballs“, ist UEFA-Präsident Michel Platini überzeugt vom neuen Format.

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Bundesliga und DFB zeigen sich skeptisch

Dass die Bundesligisten angesichts der dann anstehenden Zusatzbelastung ihrer Nationalspieler nicht besonders begeistert sind, ist verständlich.

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Wir sind sehr überrascht, dass dieses Thema in Astana ohne Vorankündigung auf die Tagesordnung gekommen ist und ein so weitreichender Beschluss getroffen wurde“, zeigt sich Ligapräsident Reinhard Rauball in einem offiziellen Statement der DFL erstaunt. Zudem sehe er „vor allem in der Terminplanung einige Punkte, die es zu berücksichtigen gilt und es dürfe keine Schnellschüsse geben“.

Insbesondere Borussia Dortmund-Coach Jürgen Klopp war alles andere als glücklich mit der Entscheidung: „Ich habe jetzt zu Hause nicht direkt ein Freudenfest angezettelt“, so Klopp auf der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart. Laut dem Trainer seien die Vereine „nicht in einer Sekunde gefragt worden“ und es gäbe keinen schlechteren Zeitpunkt für solch einen Wettbewerb als die Sommerpause.

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Es war ein langer Prozess, und ich verhehle nicht, dass der DFB und auch ich persönlich ganz offen Bedenken geäußert haben“, gibt auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zu, „die Skepsis ist sicherlich auch noch nicht total verschwunden. Aber wir müssen akzeptieren und respektieren, dass die Mehrheit der Verbände ganz einfach etwas ändern möchte.

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