Shakhtar Donetsk: So spielt der Champions League-Gegner von Bayer Leverkusen

Im Schatten der Bayern und des BVB spielt Bayer Leverkusen etwas unbeachtet eine sehr beachtliche Saison. In der Bundesliga liegt die ‚Werkself‘ lediglich einen Punkt hinter Spitzenreiter Bayern München und auch in der Champions League hat Bayer alle Karten in der Hand. Auch am ersten Spieltag gegen Manchester United war durchaus mehr als das letztlich enttäuschende 2:4 drin. Nichtsdestotrotz wartet mit Shakhtar Donetsk heute Abend ein besonders unangenehm zu spielender Gegner auf die Rheinländer.

Der Fußball der Mannschaft vom schwarzen Meer zeichnet sich in der Defensive vor allem durch ukrainische Zweikampfhärte aus. Die traditionell mit zahlreichen Brasilianern gespickte Offensive der schwarz-orange gekleideten Osteuropäer steht hingegen für temporeichen, technisch versierten Konterfußball. Obwohl die Ukrainer jedes Jahr ihre wichtigsten Spieler abgeben müssen – wie zuletzt Henrikh Mkhitaryan, Fernandinho und Willian – schaffen sie es immer wieder aufs Neue, eine spielerisch starke Mannschaft hervorzubringen. Großen Anteil daran hat Shakhtar-Coach Mircea Lucescu. Der Rumäne ist seit 2004 im Amt und ist ein ausgewiesener Taktikexperte.

Gegen eine sehr abgezockt und geduldig spielende Mannschaft wartet auf Bayer Leverkusen heute Abend ein hartes Stück Arbeit. Die Spielweise der Ukrainer ähnelt ein wenig der von Borussia Dortmund. Das Spiel soll eng gemacht und der Gegner durch aggressives Pressing zu Fehlern gezwungen werden. Daraus resultierend leiten die Ukrainer bzw. Brasilianer anschließend ihre blitzschnellen Konter ein.

Besonders auf den pfeilschnellen Rechtsaußen Douglas Costa, über den in dieser Saison häufig die Angriffe laufen, sollte die Bayer-Defensive aufpassen. Der Linksfuß ist zwar nicht sonderlich torgefährlich, ist aber vor allem Wegbereiter für die drei übrigen brandgefährlichen Offensiven Luiz Adriano, Alex Teixeira und Taison. Alle vier sind Brasilianer. Sturmspitze Adriano weicht häufig auf die Außenpositionen aus und schafft dadurch Lücken für die nachrückenden Mittelfeldspieler. Im letzten Jahr profitierte von diesem taktischen Stilmittel vor allem Mkhitaryan. Heute nimmt die Rolle des jetzigen Dortmunders Alex Teixeira ein, auf den es entsprechend zu achten gilt.

Sowohl Manchester United als auch Bayer Leverkusen sollten in Gruppe A also auf der Hut vor den taktisch starken Ukrainern sein. Im letzten Jahr sorgten sie unter anderem dafür, dass der FC Chelsea sich vorzeitig aus der Champions League verabschieden musste.

Fazit: Auf die ‚Werkself‘ wartet eine ganz harte Nuss. Vor allem auswärts kann Shakhtar Donetsk ein sehr unangenehmer Gegner sein. Hinzu kommt, dass die Mannschaft von Trainerfuchs Lucescu international sehr erfahren ist. Im Gegensatz zu Leverkusen, die auf europäischer Ebene gerne ein wenig naiv wirken – wie zuletzt in Manchester. Diesen Faktor sowie den Drang zu schönem Offensivfußball, der Bayer immer wieder überkommt, könnten die konterstarken Ukrainer letztlich zu ihrem Vorteil nutzen. So wäre ein denkbares Szenario, dass der amtierende ukrainische Meister am Ende einen unschönen, aber hocheffizient erspielten Sieg in der Bay-Arena einfährt.

FT-Tipp: 1:2

So wird Donetsk voraussichtlich spielen: