Top-Artikel Andere Ligen

Transfer-Revolution: Werden die Ablösen bald abgeschafft?

von Matthias Rudolph
2 min.
Kevin De Bruyne @Maxppp

Die Fifpro will den Transfermarkt komplett auf links drehen. Geht es nach der Spielergewerkschaft, die eigenen Angaben zufolge 65.000 Profis weltweit vertritt, sollen Ablösezahlungen abgeschafft werden. Die EU-Kommission wurde eingeschaltet.

20 Jahre nach dem Bosman-Urteil könnte die nächste Revolution im Weltfußball anstehen. Ging es damals um die Abschaffung von Ablösen für Spieler, deren Verträge auslaufen, könnten Profis in naher Zukunft grundsätzlich zum Nulltarif wechseln – unabhängig von der Vertragslänge. So zumindest fordert es die FIFpro.

Unter der Anzeige geht's weiter

Die seit 1965 existierende Spielergewerkschaft verkündet auf ihrer Homepage, dass die EU-Kommission mit der Prüfung eines solchen Antrags beauftragt wurde. Neben dem Wegfall von Ablösezahlungen sollen auch Leihgeschäfte abgeschafft, Kadergrößen limitiert und finanzielle Beteiligungen der Spielerberater reduziert werden. Zudem will die FIFpro dagegen ankämpfen, dass Fußballer nicht vertragsgemäß entlohnt werden.

Lese-Tipp Rekord-Ablöse: Slot im Anflug auf Liverpool

Wir sind überzeugt, dass unsere Zahlen belegen, dass es keine Stabilität in diesem System gibt. Weder für die Klubs noch für die Spieler, die nicht bezahlt werden“, erklärt Fifpro-Generalsekretär Theo van Seggelen gegenüber der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘.

Unter der Anzeige geht's weiter

FIFpro für mehr Fairness

Die Gewerkschaft hält durch das aktuelle Transfersystem keinen fairen Wettbewerb für möglich: „Die schädliche Praxis der Vereine, völlig inflationäre Ablösen zu verlangen, muss in dieser Angelegenheit genau untersucht werden. Der FIFpro zufolge stellt dies ein Hindernis für die Klubs dar, auf gleicher Ebene um ein Talent zu werben. Die Kosten, ein konkurrenzfähiges Team zu haben, steigen immer weiter.“ Dass beispielsweise Kevin de Bruyne in diesem Sommer für 74 Millionen Euro nach England wechselte, alarmierte die FIFpro. Das aktuelle System protegiert der Gewerkschaft zufolge vor allem die Vormachtstellung der Topklubs.

Van Seggelen ist überzeugt, dass die auf den Weg gebrachten Änderungen nur von Vorteil wären: „Falls sich das System nicht ändert, dann überleben die Ligen in Osteuropa und kleineren westeuropäischen Ländern wie den Niederlanden und Dänemark nicht. Was immer auch passiert, dies ist ein historischer Moment nicht nur für die FIFPro, sondern für den Profi-Fußball. Wir müssen eine Fußballwelt ohne ein Transfer-System nicht fürchten.“ In den kommenden zwölf Monaten wird mit einer Entscheidung der EU-Kommission gerechnet.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter