BVB und HSV aufgepasst: Galatasaray im Jugendwahn

von Lukas Heimbach
2 min.
Hakan Çalhanoğlu @Maxppp

Galatasaray Istanbul verfolgt eine neue Philosophie. Nachdem sich der türkische Rekordmeister in der Vergangenheit vor allem namhafter Stars wie Wesley Sneijder oder Didier Drogba bediente, setzt der Klub neuerdings auf junge, türkische Talente. Zwei Bundesligaklubs könnten betroffen sein.

Wesley Sneijder, Didier Drogba, Milan Baros, Emmanuel Eboué oder Felipe Melo. Klangvolle Namen, die alle einmal für Galatasaray Istanbul spielten oder aktuell spielen. Seit einigen Monaten verfolgt die Vereinsführung jedoch ein neues Konzept – gezwungenermaßen. Denn seit dieser Saison dürfen in der türkischen Süper Lig lediglich zehn ausländische Spieler im Kader der türkischen Erstligisten stehen. Da wiederum nur sechs dieser Spieler am jeweiligen Spieltag nominiert werden dürfen, müssen vier Akteure auf der Tribüne Platz nehmen. Die von diversen Kritikern vorgeworfene Diskriminierung hin oder her, der türkische Fußballverband (TFF) rückt von der neuen Ausländerregelung nicht ab.

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Im Gegenteil: In der kommenden Spielzeit 2014/15 dürfen insgesamt nur noch acht ausländische Fußballer im Kader der Teams stehen. Maximal fünf dürfen dann pro Spieltag eingesetzt werden. Entsprechend ist auch Galatasaray gezwungen zu handeln. Im Fokus stehen junge Talente türkischer Abstammung. Und die gibt es in der Bundesliga zuhauf – bestens ausgebildet. Entsprechend haben es die ‚Rot-Gelben‘ gleich auf drei Bundesliga-Akteure abgesehen, die zwar alle in Deutschland geboren sind, aber auch den türkischen Pass besitzen. Das Interesse an Hakan Calhanoglu vom Hamburger SV ist hinlänglich bekannt. „Mein Herz schlägt gelb-rot. Es gibt Gespräche mit Galatasaray. Mein Berater steht in Kontakt mit Galatasaray“, verriet der 19-jährige Freistoßspezialist kürzlich im türkischen Fernsehen, dass er bereits in Verhandlungen mit dem türkischen Rekordmeister stehe.

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Neben Calhanoglu hat es Gala nach Informationen des türkischen TV-Senders ‚NTV Spor‘ auch auf dessen Teamkollegen Tolgay Arslan sowie Koray Günter von Borussia Dortmund abgesehen. Der 23-jährige Arslan schaffte beim HSV in dieser Saison den Durchbruch und hält den offensiven Feingeistern Rafael van der Vaart und Calhanoglu den Rücken frei. Arslan wechselte 2009 aus der Jugend von Borussia Dortmund zu den Hanseaten.

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Auch Arslans Ex-Klub dürfte in Sorge sein. Nach der Absage von Ömer Toprak von Bayer Leverkusen hat Galatasaray nun den hochveranlagten Innenverteidiger Günter ins Visier genommen, der seit der U17 für die Junioren-Mannschaften des DFB kickt. Der Youngster der Westfalen ist äußerst zweikampfstark und auch technisch versiert. Allerdings kommt er in Dortmund nicht an Mats Hummels, Neven Subotic, Sokratis, Neuzugang Manuel Friedrich und dem anderen BVB-Youngster Marian Sarr vorbei, der sich in der Champions League gegen Olympique Marseille in den Fokus spielte.

Zumal Dortmund aufgrund des Kreubandrisses von Subotic den Markt nach einem weiteren zentralen Verteidiger sondiert. Sollte der türkische Rekordmeister ernst in Sachen Günter machen, wären ein Stammplatz und die Süper Lig wohl durchaus verlockend für den 19-Jährigen. Aus Dortmunder Sicht könnte womöglich ein Leihgeschäft sinnvoll erscheinen.

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