Hertha plant Rundumschlag – Primärziel Lasogga

So furios Aufsteiger Hertha BSC in der Hinrunde auch zu überraschen wusste, so enttäuschend läuft in der Hauptstadt die Rückrunde. 13 Punkte, 13:24 Tore lautet die magere Ausbeute des Teams von Jos Luhukay. In der Rückrundentabelle rangiert man auf Platz 17. Einzig der Hamburger SV liegt hinter der ‚Alten Dame‘. Insbesondere der Angriff lahmte zuletzt vehement. Ein Spieltag noch , dann verlässt auch Top-Stürmer Adrián Ramos (16 Saisontore) die Berliner Richtung Borussia Dortmund. Schlechte Vorzeichen für die kommende Spielzeit.

„Es ist deutlich, dass wir uns verstärken müssen“, stellte Luhukay zuletzt klar. Entsprechend müssen die Verantwortlichen in Berlin trotz der letztlich zufriedenstellenden Saison handeln. Denn dass man nie etwas mit dem Abstieg zu tun hatte, liegt in allererster Linie an der starken Hinrunde, als die Hertha von der Aufstiegseuphorie getragen sogar nach Europa schielte. Mittlerweile ist im Olympiastadion zu Berlin der Alltag eingekehrt. Vor allem im Angriff muss Manager Michael Preetz tätig werden. Das Primärziel kommt dabei mehr oder weniger aus den eigenen Reihen: Pierre-Michel Lasogga. Aktuell an den Hamburger SV ausgeliehen, wollen Preetz und Luhukay den bulligen Angreifer unbedingt zurück an die Spree holen.

Wie ‚Bild‘ berichtet, gab es bereits ein Geheimtreffen zwischen dem 22-jährigen Torjäger und dem niederländischen Coach. „Ja, wir haben uns getroffen. Es war ein sehr gutes Gespräch“, verrät der 50-jährige Übungsleiter, „ich plane mit Pierre – unabhängig davon, ob er seinen Vertrag verlängert.“ Der Kontrakt Lasoggas läuft bis 2015. In der Vergangenheit wurde er bereits eng von zahlreichen Interessenten umgarnt, die ihn gern aus Berlin loseisen würden. Verlängert der Youngster nicht, müsste die Hertha ihn 2015 ablösefrei ziehen lassen.

Acht Spieler können gehen – sieben neue stehen auf dem Einkaufszettel

„Wir brauchen im zweiten Bundesliga-Jahr mehr Qualität, um konkurrenzfähig zu sein. Es wird eine gewisse Durch-Selektion geben“, kündigt der überzeugte Schnauzbartträger an, „wir suchen in allen Mannschaftsteilen ein bis zwei Neue. Wir wissen, was wir wollen.“ Unterdessen will der Berliner Sportclub zunächst einmal ausmisten. Torhüter Sascha Burchert und Verteidiger Christoph Janker können ebenso gehen, wie Maik Franz und Peer Kluge, die ohnehin zuletzt nur für die Reserve kickten. Felix Bastians und Ben Sahar sind aktuell ausgeliehen und sollen nicht zurückkehren Zudem plant man eine Ausleihe der beiden Youngster Fabian Holland und Hany Mukhtar, damit diese Spielpraxis sammeln können.

Im Gegenzug plant die Hertha mit Qualität und setzt dabei auf bundesligaerfahrene Akteure. Zunächst einmal möchte die ‚Alte Dame‘ Per Skjelbred, derzeit vom Hamburger SV ausgeliehen, endgültig von der Hanse- in die Hauptstadt holen. Bekannt ist darüber hinaus das Interesse an Caiuby (FC Ingolstadt) und Josip Drmic (1. FC Nürnberg). Für den Linksverteidigerposten hat man Diego Contento (FC Bayern) und Matthias Ostrzolek (FC Augsburg) ins Visier genommen. Die wahrscheinlichere Variante scheint der Deutsch-Italiener.

Auch Simon Zoller (1. FC Kaiserslautern) war zuletzt ein Thema in Berlin. Fraglich aber, ob der Angreifer bei einer Lasogga-Rückkehr auch weiterhin interessant ist. Einzig Valentin Stocker vom FC Basel hat bisher keine Erfahrung in Deutschland sammeln können, was seine Qualitäten auf dem rechten Flügel kaum schmälern dürfte. Auch Borussia Mönchengladbach signalisierte mehrfach Interesse am Schweizer Linksaußen.