HSV: Investoren-Deal fraglich – Entscheidung im Mai

von Thomas Rocho
2 min.
Hamburger SV @Maxppp

Bereits 2010 hat Unternehmer Klaus-Michael Kühne zwölfeinhalb Millionen Euro in den Hamburger SV investiert. Dem Verein steht eine neuerliche Geldspritze in Aussicht, nach der Mitgliederversammlung erscheint diese aber noch fraglich. Im Mai wird darüber entschieden.

Klaus-Michael Kühne ist „ein absoluter HSV-Fan, der mit seiner Hilfe den HSV wieder zu erfolgreichen Zeiten führen will“. So beschrieb Carl-Edgar Jarchow, Vorstandsvorsitzender des Hamburger SV, die Beziehung des milliardenschweren Logistikunternehmers zum Bundesliga-Urgestein vor wenigen Wochen im ‚Hamburger Abendblatt‘. Zuvor, im Jahr 2010, hatte Kühne zwölfeinhalb Millionen Euro in seinen Lieblingsverein investiert – als Gegenleistung erhielt er je ein Drittel der Transferrechte an sechs Profis, darunter Kapitän Heiko Westermann, Dennis Aogo, Paolo Guerrero und Marcell Jansen.

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In diesem Jahr steht den Hamburgern erneut eine Beteiligung Kühnes an Neuzugängen in Aussicht. „So ein Modell könnte ich mir schon vorstellen. Ich will auch gar nicht verhehlen, dass wir im guten Kontakt mit Herrn Kühne stehen“, gab Jarchow zuletzt bekannt. Doch der Deal erscheint nach der HSV-Mitgliederversammlung am vergangenen Sonntag fraglich. Ingo Thiel, ehemaliger Kandidat für den Aufsichtsrat, hat den Antrag gestellt, dass die Vereinszugehörigen in Zukunft über mögliche Investitionen von außerhalb diskutieren und diese absegnen müssen – was für Kühne laut der Zeitung ein Rückzugsgrund sein könnte.

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Auch Sportdirektor Frank Arnesen steht dem Antrag skeptisch gegenüber. „In manchen Angelegenheiten brauchen wir im Vorstand eine gewisse Flexibilität“, spricht der Däne sich dagegen aus, „der Aufsichtsrat muss doch sowieso alles absegnen, was ein bestimmtes Finanzvolumen übersteigt. [...] Am wichtigsten ist, dass wir als Verein bei allen Transfers immer das letzte Wort behalten.“ Jarchow pflichtet ihm bei: „Es ist momentan so und wird in der Zukunft auch immer wieder vorkommen, dass andere Parteien wirtschaftliche Anteile an Spielern von uns besitzen, ohne aber Einfluss nehmen zu können.

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In den kommenden Monaten sollen dem Blatt zufolge weitere intensive Gespräche geführt werden. Scheitert der Deal, wäre beispielsweise der Kauf von Trainer Thorsten Finks Wunschspieler Granit Xhaka vom FC Basel wohl nicht zu realisieren. Für den Mittelfeldmann müsste der HSV mehr als sieben Millionen Euro zahlen, was für den finanziell klammen Verein ohne Hilfe kaum zu stemmen wäre. Eine Entscheidung über die weitere Zusammenarbeit mit Kühne soll am 20. Mai auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gefällt werden.

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