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HSV-Chaos: Didis letzter Schuss – Ärger um drei Neuzugänge

von Lukas Hörster
2 min.
HSV-Chaos: Didis letzter Schuss –  Ärger um drei Neuzugänge @Maxppp

Den Saisonstart setzte der Hamburger SV mal wieder in den Sand. Trainer Bruno Labbadia kostete aber nicht nur das den Job. Sein Nachfolger Markus Gisdol ist Dietmar Beierdorfers letzter Schuss.

Ein mickriger Punkt aus fünf Spielen. Spätestens mit der Entlassung von Bruno Labbadia war das erneute Chaos beim Hamburger SV perfekt. Wieder einmal war man mit großen Erwartungen in die Saison gegangen. Insgesamt sieben Neuzugänge kamen im Sommer. Dafür machte Investor Klaus-Michael Kühne stolze 33 Millionen Euro locker. Gar von Europacup-Ambitionen war die Rede. Neu-Trainer Markus Gisdol soll nun Abhilfe leisten – und zwar ohne die Möglichkeit, Veränderungen am Kader vorzunehmen.

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Labbadia konnte dies im Sommer zu Genüge. Mit Filip Kostic bekam er seinen absoluten Wunschspieler für die Außenbahn. Den möglichen Transfer von Frankreichs späterem EM-Star Moussa Sissoko schlug er deshalb aus. Das berichtet der ‚kicker‘. So hätte, vermutlich im Vorfeld des Turniers, die Möglichkeit bestanden, den Mittelfeldmann über Kühne-Berater Volker Struth an die Elbe zu locken. Doch Labbadia legte sein Veto ein. Nach der EM wechselte Sissoko schließlich für stattliche 35 Millionen Euro zu Tottenham Hotspur.

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Halilovic kein Wunschspieler

Bei der Verpflichtung des Toptalents Alen Halilovic (für fünf Millionen Euro vom FC Barcelona) konnte sich Labbadia hingegen nicht gegen Vorstandsboss Dietmar Beiersdorfer durchsetzen. Das Fachblatt berichtet, dass der Kroate dem Trainer förmlich aufgezwungen wurde, nachdem dieser den Sissoko-Deal blockiert hatte. Halilovic kam in den ersten fünf Meisterschaftsspielen folglich nur zu mageren vier Kurzeinsätzen. Ein Zeugnis der geringen Werstschätzung seines Ex-Trainers. Halilovic' Vater Sejad beschwerte sich bereits öffentlich über Labbadia.

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Unter Gisdol soll nun auch für den Kroaten alles besser werden. Der neue Coach ist als Offensivfanatiker bekannt, rüstet seine Teams mit bedingungslosem Vorwärtsdrang aus. Für einen feinen Techniker mit Zug zum Tor genau das Richtige. Erhält Halilovic unter Gisdol seine Chance und schafft gar den großen Durchbruch, stünden auch die Aktien des neuen Trainers bei Beiersdorfer gleich blendend. Halilovic war der Prestige-Transfer schlechthin des HSV-Bosses.

Nicht gerade günstig war ebenfalls Linksverteidiger Douglas Santos. Auch den 7,5-Millionen-Mann verpflichtete Beiersdorfer laut ‚Bild‘ gegen den Willen seines Trainers. Labbadia wünschte sich statt des brasilianischen Olympiasiegers eine Rückholaktion von Dennis Aogo, der beim FC Schalke nur wenig Aussicht auf Einsätze hat. Laut dem Boulevardblatt war spätestens nach diesem neuerlichen Beiersdorfer-Alleingang das Tischtuch zwischen den beiden Verantwortungsträgern zerschnitten.

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Posse um Labbadia

Zugleich weiß er auch, dass Gisdol nun Ergebnisse liefern muss. Den größten Druck erlegt sich Beiersdorfer dabei selbst auf: „Ich bin voller Hoffnung. Es sind kaum Spieler da, die ich nicht geholt habe. Das ist meine Mannschaft.“ Heißt im Umkehrschluss: Scheitert auch das Projekt Gisdol, wird Beiersdorfer als Verantwortlicher seinen Hut nehmen müssen. Davor graut es ihm jedoch nicht, wie er auf der heutigen Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Trainers angibt: „Ich arbeite nach bestem Wissen und Gewissen. Deshalb verspüre ich nur Druck dem HSV gegenüber.“

Derweil bestätigt der ehemalige Defensivspieler des SV Werder, dass Labbadias Entlassung bereits seit einer Woche feststand, der Coach aber gegen den SC Freiburg und die Bayern noch zweimal verlieren „durfte“. „Ich wollte die Entscheidung nicht in der englischen Woche treffen“, gibt Beiersdorfer unumwoben zu. Ein fragwürdiger Umgang mit jenem Trainer, der den Klub 2015 in höchster Not vor dem Abstieg rettete.

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