Kühne redet Klartext: Keine Millionen mehr für den HSV

von Remo Schatz - Quelle: Sport Bild
1 min.
Streitbarer Mäzen: Klaus-Michael Kühne @Maxppp

Rund 100 Millionen Euro hat Klaus-Michael Kühne in den vergangenen acht Jahren in den Hamburger SV gesteckt. Ein stiller Gönner im Hintergrund war der Milliardär dabei nie. Folgerichtig, dass er nun auch seinen Rückzug öffentlich ankündigt.

Trotz der Millioneninvestitionen von Klaus-Michael Kühne musste der Hamburger SV zum ersten Mal den Gang in die zweite Liga antreten. Der Abstieg des Traditionsklubs ist aber nicht der Grund, warum sich der Logistikunternehmer nun zurückziehen will.

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Ich werde den Verein nicht weiter fördern“, erklärt Kühne gegenüber der ‚Sport Bild‘ und führt aus: „Weil mein Wunsch, meine Anteile langfristig aufstocken zu können, nicht respektiert wird. Es gibt eine Sperrklausel von 24,9 Prozent in der Vereinssatzung, und diese sieht Bernd Hoffmann als Präsident und Vorstandschef als unumstößliche Barriere an.“

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Vor allem Präsident Bernd Hoffmann war gegen die Aufstockung: „Herr Hoffmann war schwankend, hat mal Ja und mal Nein gesagt. Wir waren nah dran an einer Lösung und hatten sogar schon Papiere entwickelt, doch dann hat er sich klar dagegen positioniert. Ich glaube, dass er die Veränderung eigentlich möchte, aber panische Angst vor den Mitgliedern hat und befürchtet, dass er mit diesem Antrag scheitern könnte. Er ist schon einmal abgewählt worden, und ich glaube, dass diese Enttäuschung tief in ihm drinsteckt. Dem Risiko, das erneut zu erleben, möchte er sich nicht stellen. Mir ist diese Haltung zu kategorisch, und ich halte sie auch für unklug.“

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Der Milliardär wollte erneut Millionen in den Klub stecken: „Um acht bis zehn, je nach Bedarf. Wir waren so verblieben, dass man mir ein konkretes Konzept vorlegt, welche Maßnahmen der HSV in der 2. Liga zu ergreifen gedenkt, damit ich auch weiß: Was kostet mich mein Einsatz genau? Wenn ich die Anteile ganz ausgeschöpft hätte, rund 25 Millionen Euro. Im Auge hatte ich jetzt aber eher 10 bis 15 Millionen Euro.“

FT-Meinung

Es ist nicht das erste Mal, dass Kühne öffentlich angekündigt hat, keine Millionen mehr für den HSV auszugeben. Es bleibt abzuwarten, ob es der 81-Jährige dieses Mal ernst meint. Vielleicht ist es für die Rothosen aber auch die Chance, sich vom Mäzen beziehungsweise dessen Millionen abzunabeln.

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