Bundesliga

Moukoko: Neuer ‚Fall Arp‘ soll verhindert werden

Egal in welche Altersklasse Youssoufa Moukoko einsortiert wird, der 15-jährige Stürmer zerlegt die entsprechende Liga. Im Einklang mit Borussia Dortmund tritt der DFB aber auf die Euphorie-Bremse. Das mahnende Beispiel heißt Fiete Arp.

von Remo Schatz - Quelle: Bild
2 min.
BV Borussia 09 Dortmund Maxppp

Nach 879 Tagen durfte Youssoufa Moukoko am gestrigen Montag mal wieder an einem DFB-Lehrgang teilnehmen. Sportliche Gründe für eine Nominierung lieferte das Wunderkind aus der Talentschmiede von Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren zu Hauf. Der Deutsche Fußballverband will aber behutsam mit dem Talent umgehen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Bei so einem jungen Spieler ist Sensibilität gefordert“, begründet U19-Nationaltrainer Guido Streichsbier gegenüber der ‚Bild‘, warum Moukoko erst jetzt wieder dabei ist, „gemeinsam mit dem BVB haben wir das richtige Maß gefunden, die Zusammenarbeit ist sehr gut. Es bringt doch nichts, wenn wir einen damals Zwölfjährigen auf Teufel komm raus verheizen. Da hat keiner was von – weder der Verein noch der Verband und erst recht nicht der Spieler. Im Nachhinein hat sich der Schritt ausgezahlt.“

Arp als Negativ-Beispiel

Als mahnendes Beispiel dient Fiete Arp. Vor rund zweieinhalb Jahren debütierte das damals 17-jährige Sturm-Talent für den Hamburger SV in der Bundesliga. In der vergangenen Saison folgte jedoch der Absturz. In der zweiten Liga hatte der Youngster keinen Stammplatz mehr inne. Es folgte der Wechsel zum FC Bayern, wo Arp nach wie vor auf einen Profieinsatz wartet.

Unter der Anzeige geht's weiter

Wir müssen aufpassen, dass es sich bei Youssoufa nicht so entwickelt wie einst bei Fiete Arp“, warnt deshalb Streichsbier, „daher stimmen wir uns auch eng mit dem BVB ab, wir haben generell eine Verantwortung für all unsere Talente. Bei Fiete wurde die Erwartungshaltung bundesweit so schnell so groß, dass ein gerade 17-Jähriger den HSV plötzlich alleine tragen sollte. Das geht nicht – und da sind wir alle gefordert.

Der Auswahltrainer lobt ausdrücklich die Zusammenarbeit mit dem BVB: „Der BVB hat in den vergangenen Jahren ein sehr gutes Gespür für Youssoufa bewiesen, hat ihn trotz aller Umstände gemeinsam mit seiner Familie und seinem Berater sehr behütet aufgebaut. Lars Ricken, heutiger Nachwuchsleiter beim BVB, hat einen solch steilen und frühen Karrierestart selber durchgemacht. Er weiß, wie es ist, als junger Spieler quasi hochgeschossen zu werden – und danach auch mal eine Leistung-Delle zu durchlaufen. Michael Zorc ist ein Kind der Bundesliga, hat schon unzählige Teenager zu Profis gemacht. Und Lucien Favre ist einfach extrem erfahren. Youssoufa ist gut aufgehoben und total klar.

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert