Mehr Kreativität mit Sahin: Kohfeldts kalkuliertes Risiko

von Tobias Feldhoff
1 min.
Nuri Sahin verstärkt den SV Werder @Maxppp

Viele Fans dürften sich ungläubig die Augen gerieben haben, als Werder am Freitag die Verpflichtung von Nuri Sahin offiziell verkündete. Ein echter Coup der Bremer, der allerdings mit einem gewissen Risiko verbunden ist.

Beim 2:1-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt am gestrigen Samstag bekam man den ersten Eindruck davon, was man sich vom SV Werder in dieser Saison versprechen darf: Strukturiertes und kreatives Angriffsspiel angeleitet von guten Strategen. Aber auch: Probleme gegen aggressive, körperlich sehr robuste Gegner, die alles in die Waagschale werfen, wie es die Eintracht mit zehn Mann in der zweiten Hälfte eindrucksvoll praktizierte.

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Nun kommt mit Nuri Sahin ein weiterer Akteur dazu, dessen Stärken eher im spielerischen als im physischen Bereich liegen. Ein Backup respektive Konkurrent zu Philipp Bargfrede ist Sahin nicht. Das Bremer Urgestein bleibt damit der einzige Mittelfeldspieler im Kader, der die Kriterien eines Abräumers erfüllt. Auch der verletzte Ole Käuper ist kein klassischer Vorstopper, sondern eher ein Spieleröffner.

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Kohfeldts bewusstes Risiko

Trainer Florian Kohfeldt ist sich dieses potenziellen Problems durchaus bewusst. Von seinem Team wünscht sich der 35-Jährige viel Ballbesitz und eigene Initiative. Das unterscheidet ihn grundlegend von seinen etwa gleichaltrigen Amtskollegen in der Bundesliga, die schnelles Umschaltspiel und gnadenloses Gegenpressing predigen, aber kein echtes Offenivskonzept entworfen haben.

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Mit dieser Spielidee peilt Kohfeldt mit Werder das Rennen um die internationalen Plätze an. Alleine schon der Mut, diesen Weg zu gehen, verdient Respekt. Doch man muss abwarten, welche Alternativen der junge Coach seinem Team an die Hand gibt, sollte vorübergehend der Erfolg ausbleiben.

Sahin ist ein Neuzugang für den Plan A. In rein fußballerischer Hinsicht wird er die Bremer noch besser machen. Ob der langjährige Dortmunder auch funktionieren würde, wenn die Grün-Weißen mal ins Schlingern geraten, bleibt abzuwarten. Aber selbst dann könnte Frank Baumann ruhigen Gewissens auf die finanziellen Rahmenbedingungen des Transfers verweisen. Nur rund eine Million Euro floss für Sahin an den BVB.

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