Bundesliga

„Schattenspieler“ Stambouli: Der richtige Mann für Schalke?

Seit Wochen geistert der Name durch die deutsche Presselandschaft: Benjamin Stambouli. Der 26-Jährige in Diensten von Paris St. Germain steht ganz oben auf dem Wunschzettel des FC Schalke 04. Manager Christian Heidel ist von den Qualitäten des Franzosen überzeugt. Doch wer ist dieser Stambouli überhaupt? FT stellt ihn vor.

von Tristan Bernert
3 min.
Gefragter Mann: Benjamin Stambouli @Maxppp

Das Anforderungsprofil von Christian Heidel ist klar formuliert: Ein zweikampfstarker Sechser soll kommen, der mit seiner Erfahrung das Mittelfeld des FC Schalke 04 stabilisieren und sein jüngeres, technisch starkes Pendant wie Johannes Geis oder Leon Goretzka anleiten kann. Heidel ist überzeugt, in Benjamin Stambouli von Paris St. Germain einen Spieler gefunden zu haben, der diese Qualitäten in sich vereint. Bis zu acht Millionen Euro sollen die Knappen bereit sein zu zahlen. Doch hat der S04-Manager tatsächlich den richtigen Spieler an der Angel?

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In Deutschland ist Stambouli ein recht unbeschriebenes Blatt, dabei stand der 26-Jährige bereits bei Tottenham Hotspur und nun eben bei PSG unter Vertrag. Seine mangelnde Bekanntheit könnte er der Tatsache verdanken, dass er es bei den beiden Nobelklubs nie zum Leistungsträger brachte. Als solcher wurde er auch nicht verpflichtet: Die Pariser überwiesen im vergangenen Sommer 8,6 Millionen Euro an die Spurs, die ein Jahr zuvor 5,9 Millionen an den HSC Montpellier zahlten.

In Montpellier feierte Stambouli auch seinen bisher größten Triumph. Aus der Jugend des HSC stammend war er als 20-Jähriger Teil der Meistermannschaft von 2012. In 29 Pflichtspielen stand er damals auf dem Platz. Anders als Leistungsträger wie Olivier Giroud hielt Stambouli seinem Jugendverein die Treue. Erst 2014 folgte dann der Wechsel zu Tottenham.

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Der Schattenspieler

Dass es für den 26-Jährigen weder bei den Spurs noch bei PSG zum Stammspieler reichte, lässt sich recht einfach erklären. „Am Ball ist er nicht überragend. Er ist nicht gerade ein Zauberer und den tödlichen Pass kann man von ihm auch nicht erwarten. Deshalb ist seine Zeit in Paris auch nicht gerade von Erfolg gekrönt“, beschreibt der französische FT-Korrespondent Aurélien Léger-Moëc die Schwächen des Mittelfeldspielers.

Dass es mit diesen Makeln bei einem Topklub wie Paris St. Germain nicht zum Leistungsträger reicht, ist nachvollziehbar. Auf Schalke wäre seine Rolle jedoch eine völlig andere. Seine Hauptaufgabe wäre es, als defensiver Teil einer Doppelsechs seinem offensiven Partner den Rücken freizuhalten. Stamboulis Anlagen sind wie geschafften für diese Aufgabe. Der 1,80 Meter große Franzose ist ein wahres Zweikampfmonster, das nur darauf wartet, dem Gegenspieler den Ball abzunehmen. „Schattenspieler“ nennt man diesen Spielertypen in Frankreich.

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Einen günstigen Zweikämpfer könnte Heidel auch woanders bekommen. Was Stambouli jedoch von anderen Sechsern unterscheidet, ist seine Einstellung. Zum einen gibt er niemals auf. Unerbittlich jagt er jedem Ball hinterher. Zum anderen ist er ein Spieler, der sich vollständig in den Dienst der Mannschaft stellt. „Er ist ein wahrer Teamplayer. Bei PSG hat er die Rolle als Ersatzspieler angenommen, ohne sich zu beschweren. Niemals hat er ein schlechtes Wort über seinen Trainer oder seine Mitspieler verloren. Er ist beliebt und hat mit niemandem ein Problem“, so Léger-Moëc.

FT-Meinung: Für acht Millionen Euro bekäme der FC Schalke 04 mit Stambouli einen Spieler, der perfekt ins Anforderungsprofil passt. Vom Franzosen sollte man vor allem offensiv keine Wunderdinge erwarten, doch stünde ein Musterprofi wie Stambouli den Schalkern gut zu Gesicht. Es ist nachvollziehbar, dass Manager Heidel, der dem oftmals als Chaosklub bezeichneten S04 ein neues Image verleihen will, sich um den 26-Jährigen bemüht.

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