VfB im Jugendwahn: Zwei 15-jährige Juwele sollen kommen

von Tobias Feldhoff
3 min.
@Maxppp

Traditionell steht der VfB Stuttgart für hervorragende Nachwuchsarbeit. Doch der Ertrag hielt sich in den zurückliegenden Jahren in Grenzen. Fredi Bobic will nun neue Wege beschreiten. Zwei hochtalentierte 15-Jährige sollen aus dem Ausland kommen und in der Jugendakademie der Schwaben den letzten Schliff erhalten.

Als die jungen Wilden am 1. Oktober 2003 hochverdient mit 2:1 gegen das große Manchester United die Oberhand behielten, bebte das damalige Gottlieb-Daimler-Stadion vor Stolz. Protagonisten waren Spieler wie Kevin Kuranyi, Andreas Hinkel, Timo Hildebrand oder auch Aliaksandr Hleb, die bis auf den mit 19 Jahren aus der Heimat verpflichteten Weißrussen allesamt aus dem Nachwuchs des VfB Stuttgart stammten – aus der Jugendabteilung, die stets dafür bekannt war, potenzielle Stars auszubilden.

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Doch eine Ära wie vor rund zehn Jahren versuchen die Schwaben seitdem vergeblich einzuläuten. Immer mal wieder entwachsen tolle Talente wie Mario Gómez oder Sami Khedira, doch der alte Glanz ist verflogen. Im aktuellen Kader stehen mit Antonio Rüdiger (21), Timo Werner (18), Robin Yalcin (20) und auch dem von einem Knochenödem wiedergenesen Hoffnungsträger Daniel Didavi (24) immerhin vier Spieler, die das Potenzial für höhere Aufgaben haben.

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Um wieder regelmäßiger von der eigenen Jugendarbeit profitieren zu können, beschreitet der VfB nun recht ungewohnte Pfade. Manager Fredi Bobic will früher Talente ködern, die dann in der eigenen Akademie den letzten Schliff bekommen sollen.

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Unter anderem bastelt der ehemalige Torjäger an der Verpflichtung des 15-jährigen Deutsch-Griechen Georgios Spanoudakis, der seit 2009 in der Talentschmiede des FC Barcelona ausgebildet wird. In La Masía wurder der Youngster zum Spielmacher geformt und besticht durch feine Schnittstellenpässe und Diagonalbälle. Zudem arbeitet das Mittelfeld-Juwel, das für die deutsche U15 aktiv ist, im Kollektiv sehr gut in der Defensive und attackiert den Gegner gerne von hinten, sobald die erste Pressingreihe seines Teams überspielt worden ist.

Sein Wechsel zum VfB ist nahezu perfekt. „Ich bin froh, dass ich mich mit einem tollen Klub wie dem VfB Stuttgart geeinigt habe. Danke an den FC Barcelona für fünf unvergessliche Jahre“, postete Spanoudakis am gestrigen Freitag auf seiner Facebook-Seite. Ganz so weit ist die Personalie aber wohl doch noch nicht. „Da ist noch nichts fix. Wir müssen uns noch mit Barcelona einigen. Wir zahlen in dieser Altersklasse sicher keine 500 000 Euro, wie andere das machen“, stellt Bobic klar.

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Auch der ‚norwegische Messi‘ ist ein Thema

Kommen soll neben Spanoudakis auch das norwegische Ausnahmetalent Martin Ödegaard, der in seiner Heimat bereits mit dem jungen Lionel Messi verglichen wird. „Martin Ödegaard ist ein herausragendes Talent. Es ist unglaublich, wie er mit seinen erst 15 Jahren schon spielt“, bestätigte Bobic gegenüber der ‚Welt‘ das Interesse des VfB. Mit seinem Vater habe sich der technisch so herausragende Linksfuß bereits zweimal ein Bild vom Trainingsgelände der Schwaben verschafft: „Wir werden am Ball bleiben. Aber wir sind da entspannt und werden nicht aggressiv um ihn werben. Es wird ohnehin nicht einfach, da viele Klubs an ihm dran sind.“

Anfang April gab Martin Ödegaard sein Debüt für den amtierenden norwegischen Meister Strömsgodset IF Drammen. Gleich bei seinem ersten Auftritt bereitete der Youngster den 2:0-Siegtreffer gegen Aalesunds FK vor. Seitdem verpuffte der Glanz des jungen Norwegers nicht etwa, sondern strahlt weiter. Mit drei Toren und drei Vorlagen hat sich das Offensiv-Juwel weiter in den Fokus internationaler Topklubs gespielt. Unter anderem haben auch der FC Bayern München und Manchester United die Fühler ausgestreckt.

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