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Coutinho: Der Rekordtransfer, den Barça nicht braucht

von Tristan Bernert
2 min.
Philippe Coutinho kam im Januar nach Barcelona @Maxppp

Mit einem halben Jahr Verspätung hat es also doch geklappt: Der FC Barcelona holt Philippe Coutinho vom FC Liverpool und macht den Brasilianer zum Rekordtransfers des Vereins. Die 160 Millionen Euro hätte sich Barça aber eigentlich auch sparen können. Denn sie brauchen Coutinho gar nicht.

Eines vorweg: Philippe Coutinho ist einer der besten Fußballspieler auf diesem Planeten. Der 25-Jährige ist ein absoluter Ausnahmekönner, der jede Mannschaft besser macht. So auch den FC Barcelona. Dennoch scheint es, als hätte Barça die 160 Millionen Euro, die man an den FC Liverpool überweisen musste, besser investieren können.

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In La Liga verfügen die Katalanen über ein Punktepolster von neun Zählern auf das zweitplatzierte Atlético Madrid. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, damit Barça diesen Vorsprung noch verspielt. Das Team von Ernesto Valverde hat also bereits ohne Coutinho – und auch ohne Ousmane Dembélé – gezeigt, dass es momentan der spanische Branchenprimus ist.

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Keine Champions League-Auftritte

Neben der wohl schon sicheren Meisterschaft bleibt Barça also noch die Champions League, um eine schon jetzt erfolgreiche Saison zu krönen. Dort kann Coutinho den Blaugrana jedoch nicht weiterhelfen. Da er bereits für Liverpool in der Königsklasse aktiv war, ist er für die Katalanen nicht spielberechtigt.

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Somit kann Coutinho in seinem ersten halben Jahr im Camp Nou nicht viel mehr bewirken, als eine bereits nahezu gesicherte Meisterschaft ins Ziel zu tragen und das Personal für die Champions League-Partien vor den Spieltagen zu entlasten. Für diese Aufgaben braucht Barça jedoch keinen 160-Millionen-Rekordtransfer. Erst in der nächsten Saison, wenn der Brasilianer langsam in die Fußstapfen von Andrés Iniesta treten wird, wird sich die Verpflichtung auszahlen.

Guter Spieler, schlechter Transfer

Die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, Coutinho erst im kommenden Sommer zu holen, muss erlaubt sein. Beide Klubs hätten sich bereits jetzt auf einen Transfer des Edeltechnikers einigen, diesen jedoch noch für den Rest der Saison in Liverpool parken können. Die Reds hätten sich in einem solchen Szenario wohl auf einen Preisnachlass eingelassen. Von dem gesparten Geld hätte Barça den Kader auch auf anderen Positionen verbessern können – zum Beispiel in der Innenverteidigung, in der der Abgang von Javier Mascherano droht und Samuel Umtiti langfristig ausfällt.

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Nun aber gibt es im Coutinho-Transfer keinen echten Gewinner. Barça hat zwar einen Weltklasse-Spieler verpflichtet, dabei jedoch Geld ausgegeben, das an anderer Stelle aktuell besser aufgehoben wäre. Der FC Liverpool verliert einen nicht zu ersetzenden Kreativspieler und das, kurz nachdem man mit der Verpflichtung von Virgil van Dijk das Team auf ein neues Level gehoben hat. Coutinho selbst kann sich in einem halben Jahr vielleicht spanischer Meister und Champions League-Sieger nennen, hat zu den Titelgewinnen jedoch kaum etwas beigetragen.

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