Gesucht: Offensive bei Manchester United

von Jan Zesewitz
2 min.
José Mourinho erlebt mit Manchester United eine schwierige Saison @Maxppp

José Mourinho ist für seine Vorliebe für Defensivfußball bekannt. Was aktuell bei Manchester United gespielt wird, ist allerdings nicht destruktiv für den Gegner, sondern für das eigene Team. Einen vorläufigen Höhepunkt fand diese Spielweise beim 0:1 gegen Juventus Turin am gestrigen Dienstag.

Nach gut zwanzig Minuten im Champions League-Spiel zwischen Manchester United und Juventus Turin wurde für die Zuschauer eine Statistik eingeblendet. Dort hieß es in der Zeile „Ballbesitz“: United 28 Prozent, Juventus 72 Prozent. Im Old Trafford, gegen eine Mannschaft, die ohne Zweifel zu den besten der Welt gehört, aber sicher nicht aufgrund ihres überragenden Ballbesitzfußballs.

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Die Fans der Red Devils brachten mehrfach ihren Unmut zum Ausdruck, als die Spieler trotz Rückstand kaum in erfolgsversprechende Positionen kamen. Nur in der Schlussphase lag noch einmal der unverdiente Ausgleich in der Luft, doch Paul Pogba traf nur den Pfosten. Doch diese Aktion entstand wie fast alle offensiven Bemühungen aus Fahrlässigkeiten der Turiner Defensive.

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Es gibt keinen Plan für den Angriff

Das Problem bei United liegt in der taktischen Ausrichtung. Dies wurde im Spiel gegen Juventus offensichtlich, egal wie viele Nebenkriegsschauplätze José Mourinho auch gegenüber den Medien findet. Das Team scheint dem Offensivfußball aktiv aus dem Weg zu gehen. Wenn United dann – wie gegen die Alte Dame – überhaupt nicht in Zweikämpfe kommt und Balleroberungen verbuchen kann, sieht die Ballbesitzstatistik entsprechend traurig aus.

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Hat United den Ball, könnten die Protagonisten selbstverständlich etwas damit anfangen. Pogba, Juan Mata oder Fred (der am gestrigen Dienstag nicht spielte) können Romelu Lukaku, Anthony Martial und Marcus Rashford in Szene setzen. Doch dabei sind sie auf sich allein gestellt. Nemanja Matic sichert praktisch ausschließlich ab, Luke Shaw und Ashley Young finden nur sehr selten den Weg an die gegnerische Grundlinie.

So verpuffen die Angriffe von United regelmäßig nach kürzester Zeit. Aufgrund der individuellen Qualität reicht das in den meisten Fällen für Newcastle United und ähnliche Kaliber. Gegen ein Team wie Juventus ist das aber deutlich zu wenig. Und auch wenn Mourinho fehlende Neuzugänge beklagt und auch keinen Kader zur Verfügung hat, der zu den Top fünf in Europa zählt, so wird das auf keinen Fall der Anspruch von Manchester United sein.

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