Im Schatten von Mbappé: Warum Lemar das Zeug zur Weltklasse hat

von Tristan Bernert
2 min.
Thomas Lemar ist Leistungsträger bei der AS Monaco @Maxppp

Mit 2:3 und 1:3 musste sich Borussia Dortmund der AS Monaco geschlagen geben. Der 18-jährige Kylian Mbappé ist derzeit in aller Munde, doch ist der Stürmer nicht das einzige Juwel, das für die Monegassen auflauft. Thomas Lemar zeigte gegen den BVB, das aus ihm in kürzester Zeit ein kompletter Flügelspieler werden kann.

Spätestens seit dem souveränen Halbfinaleinzug in der Champions League ist die AS Monaco das Team der Stunde. Während das Team von Trainer Leonardo Jardim in den vergangenen Jahren fast ausschließlich darauf bedacht war, das eigene Tor zu verteidigen, stellen die Monegassen mittlerweile eine der besten Offensiven Europas. Kylian Mbappé wird als der legitime Nachfolger von Thierry Henry gehandelt, Routinier Falcao für seine wiederentdeckte Form gefeiert. Tiemoué Bakayoko gilt als der Prototyp eines modernen Mittelfeldspielers.

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Bei den täglich lauter werdenden Lobeshymnen wird ein Spieler häufig übersehen, der im Vergleich zu seinen gefeierten Teamkollegen nicht minder talentiert ist: Thomas Lemar. Der 21-Jährige wechselte 2015 für die überschaubare Summe von vier Millionen Euro von SM Caen ins Fürstentum und spielt momentan die beste Saison seiner Karriere. Unter Jardim ist der Linksfuß gesetzt. Bereits 3600 Pflichtspielminuten stand Lemar in dieser Saison auf dem Platz. Zum Vergleich: Mbappé kommt auf rund 2000.

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Die Einsatzzeit zeigt, dass Lemar trotz seines jungen Alters alles andere als ein Mitläufer in der Offensive der Monegassen ist. An 25 Toren ist der 1,70 Meter kleine Linksaußen direkt beteiligt gewesen. Auch vor großen Namen schreckt Lemar nicht zurück, wie die zwei Viertelfinals gegen den BVB anschaulich demonstrierten. Die Hälfte der sechs Tore legte er auf.

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Galavorstellung gegen Dortmund

Vor allem im Rückspiel am vergangenen Mittwoch zauberte Lemar eine wahre Galavorstellung auf den Rasen. Vor allem Erik Durm, der bereits nach 27 Minuten erlöst wurde, hatte große Probleme mit dem pfeilschnellen Linksaußen. Das beeindruckende an Lemars Leistung war jedoch, dass er sich nicht auf seine Dynamik verlassen muss, um dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

Anders als seine französischen Altersgenossen wie Kingsley Coman oder Anthony Martial, die enorm von ihrer Athletik profitieren, verfügt Lemar über eine deutlich reifere Spielanlage. Der 21-Jährige weiß, wann er das Tempo anziehen muss und wann es lohnenswert ist, die Partie zu entschleunigen. Alles, was er gegen den BVB tat, hatte Hand und Fuß. Fehler im Spiel Lemars suchte man vergebens.

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Zu der Dynamik und dem ausgeprägten Spielverständnis kommt eine herausragende Technik. Kaum eine Ballan- oder Mitnahme misslingt dem Franzosen, was ihm auch auf engstem Raum zu einer verlässlichen Anspielstation macht. Einzig im Defensivzweikampf muss Lemar sich noch verbessern. Beim zwischenzeitlichen 1:2-Anschlusstor der Dortmunder setzte er nur halbherzig gegen Ousmane Dembélé nach und ließ Linksverteidiger Benjamin Mendy somit im Zweikampf alleine. Sollte er diese Schwäche abstellen können, hat Lemar das Zeug, zu einem kompletten Flügelspieler zu werden. Dann würden wohl auch die Lobeshymnen nicht lange auf sich warten lassen.

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