Nizza wagt den Großangriff – Monaco reloaded?

von Georg Kreul
2 min.
OGC Nizza Kasper Dolberg @Maxppp

Seit der Übernahme durch den britischen Milliardär Jim Ratcliffe beginnt bei der OGC Nizza eine neue Zeitrechnung. Der Klub von der Côte d’Azur schickt sich an, in den kommenden Jahren Paris St. Germain Konkurrenz zu machen. Das Szenario erinnert an das der unmittelbaren Nachbarin AS Monaco.

Unique forever“ – so lautet der Marketing-Slogan der AS Monaco. Doch so einzigartig ist der Klub im Fürstentum gar nicht mehr. In unmittelbarer Nachbarschaft, im nur 20 Kilometer entfernten Nizza, schickt sich ein Klub an, den Monegassen nachzueifern.

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Unser Ziel wird es sein, in drei bis fünf Jahren in der Champions League zu sein“, skizzierte Bob Ratcliffe, Präsident von Ineos Football, vor wenigen Tagen die Zielsetzung von OGC Nizza. Sein Bruder Jim hatte den Ligue 1-Klub Stunden zuvor für 100 Millionen Euro übernommen.

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Großes Geld, bescheidene Pläne

Jim Ratcliffe ist der Gründer und Geschäftsführer der Ineos Group, einem der größten Chemiekonzerne der Welt. Das Privatvermögen des 66-jährigen Unternehmers wird von der ‚Sunday Times‘ bei der Auflistung der reichsten Briten auf 23 Milliarden Euro geschätzt.

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Trotz des Reichtums will man in Nizza den Klub nicht überhastet aufbauen. „Wir wollen den Verein auf eine nachhaltige Basis stellen, auf der er regelmäßig am europäischen Wettbewerb teilnimmt. Das ist ein herausforderndes Projekt, wir unterschätzen die anderen Teams in der Liga keinesfalls“, äußert sich Bob Ratcliffe, der wie sein Bruder Jim keinen offiziellen Posten beim Mittelmeer-Klub einnimmt.

Nizza das Monaco 2.0?

Dennoch macht sich die Übernahme durch den finanzstarken Investor direkt bemerkt. Seit dem Verkauf des Klubs rund eine Woche vor Transferschluss wurden knapp über 50 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Der aktuelle Saldo von minus 30,5 Millionen Euro ist zudem die erste negative Transferbilanz seit dem Sommer 2011.

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Auffällig ist jedoch, dass bis auf den von der SSC Neapel ausgeliehen Adam Ounas (22) alle festen Neuzugänge maximal 21 Jahre alt sind. Kasper Dolberg, Stanley N’Soki und Alexis Claude-Maurice waren auch in der Bundesliga begehrt, entschieden sich dann aber für das Projekt an der Côte d’Azur. Dort setzt man auf Talente statt auf fertige Stars.

Die Jagd nach dem PSG-Nimbus

In Monaco hatte hat man im Jahr 2011 ähnliche Pläne, als der russische Milliardär Dmitri Rybolowlew den damals zweitklassig spielenden Verein übernahm. Nach dem Aufstieg in die Ligue 1 im Sommer 2013 schlachtete Rybolowlew sein Sparschwein. Rund 160 Millionen Euro gaben die Monegassen für Neuzugänge aus. Immerhin sprang in der Saison 2016/17 die französische Meisterschaft raus – in den vergangenen sieben Jahren die einzige Spielzeit, in der Paris St. Germain nicht Meister wurde.

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Nizza schlägt einen anderen Weg zum Erfolg ein, als der Nachbar. „Wir werden keinen Erfolg haben, wenn wir nur Geld ausgeben. Ich glaube nicht, dass wir ein Klub sein werden, der 27-jährige oder 28-jährige Spieler kauft“, bestätigt Bob Ratcliffe. Dennoch will man mittelfristig „ein Konkurrent von PSG“ sein.

Mit neun Punkten aus den ersten vier Spieltagen ist das Projekt OGC Nizza gut in die Saison gestartet. Das Team von Trainer Patrick Vieira ist dazu noch sehr jung und entwicklungsfähig. Ex-Bundesligaspieler Dante ist der einzige Akteur im Kader, der älter als 30 ist. Das Durchschnittsalter der Mannschaft liegt bei 23 Jahren. Den Grundstein für einen längerfristigen Erfolg hat man in Nizza also gelegt.

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