FT-Gedankenspiele: 10 Kandidaten für den FC Arsenal

von Lukas Heimbach
6 min.
Würden ins Raster des FC Arsenal passen: Bender, Lukaku und Wanyama @Maxppp

Obwohl der FC Arsenal auf mindestens zwei Positionen noch dringenden Handlungsbedarf sieht, bleibt Arsène Wenger drei Tage vor Ende der Transferperiode seelenruhig. Kaum ein Gerücht rankt sich dieser Tage um die Gunners. FussballTransfers hat deshalb wieder Scout gespielt und überlegt, wer ins Raster der elsässischen Klub-Ikone passen könnte.

Selten war es beim FC Arsenal Ende August dermaßen ruhig. Noch gut drei Tage – einen länger als in Deutschland – ist das Transferfenster auf der Insel noch geöffnet. Und noch immer taucht auf der Liste der Neuzugänge im Emirates lediglich ein Name auf: Petr Cech. Der Keeper kam für 14 Millionen Euro von Lokalrivale FC Chelsea.

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Und auch Gerüchte um mögliche Neuzugänge sucht man so kurz vor Schluss des Transferfensters im sonst vor wilden Spekulationen überschäumenden englischen Medienumfeld verblüffend vergebens. Dabei sucht Trainer Arsène Wenger insbesondere auf zwei Positionen nach Verstärkungen. In der defensiven Mittelfeldzentrale sehnen sich die ‚Gunners‘ nach einem Zerstörer, der aber dennoch auch fußballerisch hohen Ansprüchen genügt. Zudem fahnden die Nordlondoner nach einem neuen Torjäger, der mindestens Druck auf Olivier Giroud ausüben kann.

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Karim Benzema von Real Madrid stellte unter der Woche unmissverständlich klar, dass er nicht zu Arsenal wechseln wird. Italienische und englische Medien hatten spekuliert, der französische Superstar würde zeitnah einen Medizincheck in London absolvieren. Die einzigen Namen, die nahezu konstant gehandelt werden, sind Edinson Cavani von Paris St. Germain und Grzegorz Krychowiak vom FC Sevilla. Der polnische Defensivstratege wäre für festgeschriebene 30 Millionen zu haben. FussballTransfers hat derweil überlegt, wer ins Raster von Arsenal passen und den Kader sinnvoll ergänzen könnte. Eine Empfehlung für Arséne Wenger:

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Victor Wanyama (FC Southampton): Der wuchtige Kenianer würde rein physisch alles mitbringen, was im Mittelfeld der ‚Gunners‘ so sträflich vermisst wird. Und auch spielerisch weiß der 24-Jährige durchaus zu überzeugen. Wenngleich er sicherlich nicht mit der Klasse eines Mesut Özil, Jack Wilshere oder Aaron Ramsey mithalten kann. Dennoch wäre Wanyama womöglich exakt der Typ von Spieler, der Arsenal fehlt. Allerdings müsste er noch an seiner Aggressivität arbeiten. Sein Kontrakt bei den ‚Saints‘ ist noch bis 2017 datiert.

Sven Bender (Borussia Dortmund): Die Chance, einen der beiden Bender-Zwillinge zu bekommen, war für Arsenal wohl seit deren Durchbruch nie so groß wie aktuell. Seit Jahren versucht Wenger Lars oder Sven ins Emirates zu holen. Bisher stets erfolglos. Beim BVB hat der Mittelfeldmotor das Nachsehen hinter Youngster Julian Weigl. Zudem lauern mit Gonzalo Castro und Nuri Sahin zwei weitere Akteure auf ihre Chance in der Mittelfeldzentrale der Borussen. Auch Benders Vertrag läuft noch bis 2017. Auch der 25-Jährige wäre der Spielertyp Zerstörer, den die Nordlondoner mindestens seit dem Abgang von Alex Song suchen.

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William Carvalho (Sporting Lissabon): Der portugiesische Mittelfeldstratege wird seit geraumer Zeit immer wieder mit Topklubs aus der Premier League in Verbindung gebracht. Chelsea, Manchester United und auch der FC Bayern sollen in der Vergangenheit am 23-Jährigen interessiert gewesen sein. Ein Wechsel zum englischen Rekordmeister soll zwischenzeitlich schon fest gestanden haben. Auch der gebürtige Angolaner bringt eine imposante Physis auf dem Platz.

Im Gegensatz zu Bender und Wanyama verfügt der portugiesische Nationalspieler darüber hinaus aber auch über exquisite fußballerische Vorzüge. Bei einem laufenden Vertrag bis 2018 wäre Carvalho aber auch dementsprechend teuer. 45 Millionen beträgt die Ausstiegsklausel. Aufgrund seines Schienbeinbruchs könnte er Arsenal jedoch nicht unmittelbar weiterhelfen oder wäre wohl erst ab November wieder fit.

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Héctor Herrera (FC Porto): Für acht Millionen wechselte der mexikanische Nationalspieler 2013 von CF Pachuca in die Hafenstadt. Dort avancierte Herrera schnell zum unverzichtbaren Leistungsträger. Was ihm an Physis fehlt, macht der 25-Jährige in der Mittelfeldzentrale mit unbändiger Aggressivität wett. Dieser Vorzug macht ihn für Arsenal besonders interessant. Als Aggressivleader und guter Fußballer würde der Mexikaner das Mittelfeld der ‚Gunners‘ hervorragend ergänzen. Sein Arbeitspapier beim FCP läuft noch bis 2017. Ausstiegsklausel: 40 Millionen.

Isco (Real Madrid): Zwar ist der spanische Edeltechniker keiner der beiden Positionen zuzuschreiben, auf der in London Bedarf herrscht. Dennoch sollte Arsenal beim 23-jährigen Ausnahmekönner alle Hebel in Bewegung setzen, besteht die Chance, ihn aus dem Bernabéu wegzulocken. Mit Mateo Kovacic holten die ‚Königlichen‘ just den nächsten ambitionierten Akteur für die offensive Mittelfeldzentrale. James Rodríguez, Luka Modric, Kovacic und zuletzt auch Gareth Bale eifern mit Isco um einen Platz im Mittelfeld des spansichen Rekordmeisters. Immer wird für den kleinen Ballvirtuosen kein Platz sein. Bei Arsenal hingegen schon. Dort könnte er ähnlich einschlagen, wie vergangene Saison Alexis Sánchez, nach dessen Wechsel vom FC Barcelona.

Torjäger

Mauro Icardi (Inter Mailand): 41 Tore in 90 Serie A-Partien sprechen für sich. Der Argentinier stellte sowohl bei Sampdoria Genua als auch bei Inter unter Beweis, dass er weiß wo der Kasten steht. Ein Stürmer wie seinerzeit Robin van Persie, der pro Saison um die 20 Tore garantiert, fehlt Arsenal aktuell. Giroud hat nicht ganz das Potenzial, das man sich von ihm erhofft hatte. Allerdings läuft der Vertrag des 22-Jährigen noch bis 2019. Und da die ‚Nerazzurri‘ wieder äußerst ambitionierte Ziele verfolgen, dürfte es ein schwieriges Unterfangen werden, vor allem die Italiener von einem Transfer zu überzeugen. Will Icardi seine Karriere aber vorantreiben, wäre ein Wechsel in die Premier League wohl der richtige Schritt.

Paco Alcácer (FC Valencia): Der spanische Angreifer weist eine beeindruckende Länderspielstatistik auf. Sechs Spiele, vier Tore. 14 Mal traf der 21-Jährige zudem vergangene Saison für die ‚Fledermäuse‘. Zu Saisonbeginn findet sich der Youngster jedoch auf der Bank wieder. Grund dafür ist Neuzugang Álvaro Negredo. Alcácer besitzt dennoch fraglos riesiges Potenzial. Für Arsenal wäre er er im Vergleich zu Giroud oder Icardi mit seinem 1,76 Metern eher die spielerische Lösung. Dem berüchtigten Kombinationsfußball der Wenger-Truppe käme dies aber wohl entgegen. Bei noch gültigem Vertrag bis 2020 müssten die Nordlondoner aber ozeantief in die Taschen greifen.

Islam Slimani (Sporting Lissabon): Spätestens seit der WM in Brasilien dürfte der Algerier in den Notizbüchern der europäischen Topklubs auftauchen. 15 Mal knipste der Torjäger vergangene Saison für Sporting. Physisch stark mit eingebautem Torinstinkt wäre der 27-Jährige eine hervorragende Alternative zu Giroud. Aber auch der Vertrag des Nordafrikaners läuft noch bis 2020. Für festgeschriebene 30 Millionen ist er dennoch zu haben.

Mitchy Batshuayi (Olympique Marseille): Nach einer bockstarken Saison bei Standard Lüttich wechselte der Belgier vergangenen Sommer für sechs Millionen ins Stade Velodromé. Dort fügte er sich mit zehn Toren in seiner Premierensaison ein. Am Wochenende traf der 21-Jährige doppelt gegen Troyes. Im Gegensatz zu den anderen Kandidaten lebt der 1,82 Meter große Batshuayi vor allem von seiner Athletik und Schnelligkeit. Insofern wäre der Angreifer mit kongolesischen Wurzeln eher als Pendant zu Giroud einzustufen. Spielerisch dürfte er allemal ins Konzept des elsässischen Lehrmeisters passen.

Romelu Lukaku (FC Everton): Zugegeben, dass der belgische Stürmerstar zu Arsenal wechselt, ist eher unwahrscheinlich. In Liverpool glücklich, ist der bullige Angreifer aber nicht. Die ‚Toffees‘ blieben vergangene Saison weit hinter den Erwartungen zurück und verpassten Europa um Längen. Für Wirbel sorgte zuletzt auch Lukakus neuer Berater Mino Raiola, der erklärte, unter seiner Ägide wäre der 22-Jährige niemals nach Everton gewechselt. Die Qualitäten des Belgiers sind unbestritten. 36 Millionen legte der EFC vergangenen Sommer für ihn auf den Tisch. Sein Vertrag läuft bis 2019. Unter dieser Summe wird er nicht zu haben sein.

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