Anfield: Beendet der LFC die Ära Gerrard im Sommer?

von Lukas Heimbach
3 min.
Steven Gerrard ist bei den Reds eigentlich unersetzlich @Maxppp

Am Ende der Saison läuft der Vertrag der lebenden Vereinslegende Steven Gerrard beim FC Liverpool aus. Gedanken an sein Karriereende verschwendet der Kapitän noch nicht. Dennoch scheint fraglich, ob er an der Anfield Road ein neues Arbeitspapier erhält. Unterdessen übt der 34-Jährige Kritik an der Transferpolitik seine Lieblinsklubs und beneidet die finanziellen Möglichkeiten zweier Konkurrenten.

Wenn ich sterbe, bringt mich nicht ins Krankenhaus. Bringt mich nach Anfield. Ich wurde dort geboren und will dort sterben.“ Mit diesen Worten drückte Klub-Ikone Steven Gerrard die ganze Obsession aus, die er gegenüber dem FC Liverpool empfindet. Eigentlich liegt es außerhalb der Vorstellungskraft, dass der mittlerweile 34-Jährige den Verein von der Merseyside jemals verlassen wird.

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Seit 1987, als er sieben Jahre alt war, vergießt der Kapitän der ‚Reds‘ Schweiß und Blut für seinen Herzensklub. Und dennoch – am Ende der Saison läuft der Kontrakt des englischen Nationalspielers aus. Tatsächlich scheint offen, ob ihm noch einmal ein neues Arbeitspapier offeriert wird.

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Ich werde diesen Sommer nicht zurücktreten. Ich werde auch nach der Saison weiterspielen. Wir müssen abwarten und sehen, ob es bei Liverpool und woanders sein wird. Das ist Liverpools Entscheidung“, erklärt Gerrard gegenüber dem englischen ‚Telegraph‘. Demzufolge wissen sowohl der Verein als auch der Spieler bisher nicht, in welche Richtung es gehen könnte. Denkbar, dass der Kapitän an der Anfield Road keinen neuen Kontrakt erhält, ist es eigentlich nicht. In dieser Saison stand der Routinier in allen Premier- sowie Champions League-Partien über die volle Distanz auf dem Platz.

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Unzufrieden mit der Transferpolitik

Vom schlechten Saisonauftakt seines Teams scheint Gerrard derweil nicht überrascht, wenngleich es ihm zu denken gibt. „Als Luis Suárez ging, wusste ich, dass es so sein würde. Wenn du knapp davor bist den Titel zu gewinnen, ist es wichtig deine wichtigsten Spieler zu behalten“, ist der 34-Jährige nicht begeistert vom Verkauf des uruaguyischen Top-Torjägers der letzten Saison. Obwohl dieser aufgrund seiner Sperre ohnehin erst vergangenes Wochenende ins Geschehen hätte eingreifen können: „Es geht nicht darum, welche Spieler hinzu kommen, sondern darum, welche gehen.

Nach neun Spieltagen belegt Liverpool nur den siebten Rang. Aufgrund der starken letzten Saison zu wenig für die ‚Reds‘, bei denen das Anspruchsdenken wieder deutlich gestiegen ist. Zudem scheint der Skipper nicht ganz zufrieden mit der Einkaufspolitik der Vereinsführung. „Ich hätte sehr gerne Fàbregas oder Costa hier, aber ich muss verstehen, wie die Eigentümer es machen wollen und akzeptieren, dass ich ein Liverpool-Spieler bin, nicht Chelsea oder Manchester City“, moniert der schussstarke Mittelfeldspieler, „wir sind nicht in einer Position wie City oder Chelsea, wo einem Manager auffällt, wir sind ein bisschen dünn besetzt und dann geht es bang, bang und zwei neue Spieler werden verpflichtet.

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Generation Sterling gehört die Zukunft

Suárez' Abschied blickt Gerrard weiter mit einem trändenden Auge hinterher, ebenso wie der Verletzung von Daniel Sturridge: „Hätten wir Luis noch, hätten wir sicher ein paar der Spiele gewonnen, die wir vergeigt haben. Ebenso, wenn Daniel Sturridge fit wäre.“ Darüber hinaus hofft Gerrard, dass bei seinem neuen Teamkollegen Mario Balotelli endlich der Knoten platzt. An einen Verkauf des Angreifers schon im Winter, wie es gerüchteweise aus England, Italien und Spanien herüberschwappt, denkt der Kapitän der ‚Three Lions‘ nicht.

Liverpool befindet sich unter Erfolgstrainer Brendan Rodgers im Umbruch. Die Klubeigentümer setzen bei Transfers vor allem auf junge, hungrige und entwicklungsfähige Spieler. Der Generation um Raheem Sterling, Philippe Coutinho und womöglich auch Emre Can gehört die Zukunft an der Anfield Road. Eigentlich kaum denkbar könnte hingegen mit Gerrard auch der letzte Champions League-Sieger von 2005 die Anfield Road am Saisonende verlassen. Als geneigter Fußball-Romantiker mag man es sich eigentlich nicht vorstellen.

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