Problemzone Rechtsverteidiger: Greift Barça in die Trickkiste?

von Lukas Stellmach
2 min.
Glen Johnson könnte die Lücke bei Barça schließen @Maxppp

Der FC Barcelona legte im Sommer 2015 für Aleix Vidal vom FC Sevilla 17 Millionen Euro auf den Tisch. Er sollte die Nachfolge des ein Jahr später zu Juventus Turin abgewanderten Dani Alves antreten. Doch Vidal überzeugte nur selten seit seiner Ankunft bei Barça. Deshalb möchten die Blaugrana in der Wintertransferperiode nachlegen. Glen Johnson, der bei Stoke City unter Vertrag steht, wäre eine absolute Überraschungslösung.

Dani Alves wechselte 2008 für 35 Millionen Euro vom FC Sevilla zum FC Barcelona. Mit dem FCB sammelte Alves in der Folge sagenhafte 24 Titel. Darunter feierte er drei Champions League- und sechs Meistertitel, dazu kamen vier Pokalsiege – Entwicklung zur Weltklasse auf der Rechtsverteidigerposition inklusive. Nach äußerst erfolgreichen acht Jahren im Trikot der Blaugrana folgte der Wechsel zu Juventus Turin. Die Nachfolge des 32-Jährigen wurde in die Hände von Aleix Vidal gelegt. Wieder bediente sich der Weltklub beim andalusischen Konkurrenten Sevilla, 17 Millionen Euro wurden 2015 für Vidal fällig.

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Ein Jahr Eingewöhnungszeit gewährte man Vidal, um unter Lehrmeister Alves zu lernen und den hohen taktischen und spielerischen Anforderungen von Trainer Luis Enrique gerecht zu werden. In dieser Saison sollte Vidal endgültig aus dem Schatten des Brasilianers springen. Doch bisher enttäuscht der in der Nähe von Barcelona geborene Vidal. Und weil auch der gelernte Mittelfeldspieler Sergi Roberto zuletzt arg schwächelte und Javier Mascherano eigentlich für die Rolle als Innenverteidiger angedacht ist, sind die Verantwortlichen von Barcelona alarmiert, sich nach einer Neubesetzung auf der defensiven Außenbahn umzusehen.

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Überraschungskandidat statt logischer Nachfolger

Für viele überraschend taucht nun Glen Johnson, der bei Stoke City unter Vertrag steht, auf der Liste der Katalanen auf. Dem 32-Jährigen Engländer traut man in Barcelona laut ‚Daily Mail‘ zu, das Anforderungsprofil von Enrique kurzfristig zu erfüllen. Johnson hat sich in seiner Karriere auf hohem Niveau bewiesen und ist seit seiner Zeit beim FC Liverpool mit Luis Suárez eng befreundet. Der Golden Shoe-Gewinner zeigt sich begeistert von seinem ehemaligen Mitspieler: „Er hat mich sehr beeindruckt. Er ist eine Kombination aus physischer Stärke, Dynamik und Intelligenz. Technisch ist er sehr versiert und obwohl er Rechtsfuß ist, schießt er besser mit seinem linken Fuß.“ ‚Daily Mail‘ zufolge könnte sich Suárez klubintern für die Verpflichtung von Johnson aussprechen.

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Durch einen möglichen Deal könnte man Vidal eine Leihe im Winter ermöglichen. Mehr Spielpraxis dürfte ihm das nötige Selbstvertrauen verschaffen, um sich mittelfristig für Einsätze im Camp Nou zu empfehlen. Das fortgeschrittene Alter von Johnson soll für Barça demnach kein Hindernis darstellen. Vielmehr traut man ihm dank seiner großen Erfahrung zu, sich schnell auf das spezielle Spiel der Spanier einzustellen. Zurzeit fehlt Johnson aufgrund von Leistenproblemen und muss daher noch vor der Beginn der Transferperiode unter Beweis stellen, dass er die nötige Fitness besitzt, um kurzfristig als Verstärkung in die spanische Hafenstadt zu wechseln. Johnsons Vertrag bei den Potters läuft im kommenden Sommer aus. Dadurch dürfte der zweifache englische Meister günstig zu haben sein.

FT-Meinung: Was auf den ersten Blick sehr abwegig klingt, könnte aus Sicht der Katalanen eine sinnvolle Lösung sein. Johnson hat schon viele internationale Schlachten geschlagen und ist fußballerisch kein Schlechter. Das langfristige Problem auf der Rechtsverteidigerposition bliebe allerdings bestehen. Es sei denn, Vidal würde sich bei einer möglichen Leihe deutlich weiterentwickeln.

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