MSN-Ersatz: Barça wildert bei Atlético – Linksverteidiger im Anflug?

von Lukas Hörster
4 min.
Wird bei Atlético gebraucht: Ángel Correa @Maxppp

Zweimal schlug der FC Barcelona bereits im laufenden Transferfenster zu. Samuel Umiti kommt von Olympique Lyon, Rückkehrer Denis Suárez per Klausel vom FC Villarreal. Der Kader der Katalanen soll aber noch breiter werden. Drei junge Spieler geraten dabei ins Visier.

Ein Aus im Viertelfinale der Champions League soll für den FC Barcelona nicht zur Gewohnheit werden. Nur ein Sieg aus fünf Spielen kostete die Katalanen im April nicht nur die Titelverteidigung in der Königsklasse, sondern beinahe auch den bereits sicher geglaubten Meistertitel. Auch wenn La Liga und Copa del Rey am Ende doch eingefahren werden konnten – eklatante Schwächeperioden mit mehreren sieglosen Spielen am Stück sollen in Barcelona künftig der Vergangenheit angehören.

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Als Grund für die Krise zum ungünstigsten Zeitpunkt wurde gemeinhin der im Vergleich zu anderen Topteams recht dünn besetzte Kader der ‚Blaugrana‘ angeführt. Klar: ‚Barças‘ erste Sturmreihe ist wohl das Beste, das Europas Vereinsfußball zu bieten hat. Hinter dem Traumsturm aus Lionel Messi, Luis Suárez und Neymar lauern jedoch lediglich die zwar talentierten, aber noch wenig erfahrenen Youngster Munir und Sandro auf Einsatzzeiten. Der Ausfall eines der offensiven Superstars fällt somit in aller Regelmäßigkeit schwer ins Gewicht.

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Langer Anlauf bei Atlético

Um in der Zukunft für Ausfälle gewappnet zu sein, scoutet ‚Barça‘ bereits seit rund einem Jahr fleißig nach Alternativen. Bei Rivale Atlético Madrid handelte man sich aber nun wohl einen Korb ein. Ángel Correa heißt der junge Mann, der ins Fadenkreuz des spanischen Meisters geraten war. Der flexible Offensivmann hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Bereits im Sommer 2014 sollte der Argentinier mit damals 19 Jahren von San Lorenzo zu den ‚Rojiblancos‘ wechseln. ‚Gaucho‘-Präsident Matías Lammas hatte den Wechsel seinerzeit bereits öffentlich verkündet. Aufgrund eines Tumors in der Nähe des Herzen, der beim Medizincheck auffiel, wurde der Transfer jedoch vertagt.

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Erst ein halbes Jahr später wurde der Wechsel nach einem operativen Eingriff über die Bühne gebracht. Auf Anhieb weiterhelfen konnte Correa Atlético jedoch beileibe nicht. Aufgrund der Nicht-EU-Ausländer-Regelung durfte der kleine Dribbler zunächst ein halbes Jahr lang nur mittrainieren, ehe durch den Abgang von Miranda ein freier Platz für ihn geschaffen wurde. In der vergangenen Saison kam Correa schließlich auf immerhin 36 Einsätze und acht Tore.

Nicht nur seine Wendigkeit und Dribbelstärke erinneren dabei an Superstar Messi. Auch ist er ebenso wie der fünfmalige Weltfußballer in Rosario geboren. Grund genug für Barcelona, ein Angebot einzureichen. Die spanische ‚as‘ zitiert eine Quelle aus dem ‚Barça‘-Umfeld: „Er ist ein Spieler, den wir schon lange im Blick haben. Er hat außergewöhnliches Talent und wenn er Selbstvertrauen hat, ist er eiskalt vor dem Tor.“ Gleichzeitig berichtet das Blatt jedoch, dass Atlético einen Abgang des heute 21-Jährigen ausschließt. Bei einer passenden Offerte dürfte man jedoch Gesprächsbereitschaft zeigen.

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Auch Vietto im Visier

Auch einem weiteren Atlético-Angreifer wird offenbar die Backup-Rolle hinter ‚MSN‘ zugetraut. Luciano Vietto kam erst im vergangenen Sommer vom FC Villarreal nach Madrid, konnte sich dort jedoch nicht durchsetzen. Nur ein Tor erzielte der argentinische Hoffnungsträger in 19 Ligaspielen. Laut ‚as‘ steht er dennoch auf Barcelonas Wunschzettel. Der 1,74 Meter große Argentinier ist ebenso wie Correa im Offensivbereich flexibel einsetzbar und besticht durch seine Wendigkeit sowie einen starken rechten Fuß. In seinem Fall dürfte Atléti tatsächlich froh sein, sollte man die vor Jahresfrist gezahlten 20 Millionen Euro Ablöse zumindest annähernd wieder reinbekommen.

Doch nicht nur im Angriffsbereich soll der Kader von Trainer Luis Enrique verbreitert werden. Auch auf der Linksverteidigerposition steht Stammkraft Jordi Alba ohne adäquaten Ersatz da. Beim alternden Stellvertreter Adriano rechnet man mit einem Abgang. Stattdessen soll Lucas Digne zukünftig für einen ernsthaften Konkurrenzkampf auf der defensiven Außenbahn sorgen. Der 22-Jährige steht noch bis 2018 bei Paris St. Germain unter Vertrag, war in der vergangenen Saison an die AS Rom verliehen. Dort absolvierte Digne 42 Pflichtspiele und lieferte acht Torbeteiligungen.

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Ob er in der ‚Stadt der Liebe‘ eine Zukunft besitzt, ist ungewiss. Auf seiner Position verlängerte Altmeister Maxwell jüngst seinen Vertrag, zudem steht mit Layvin Kurzawa eine weitere, zudem sündhaft teure Alternative Gewehr bei Fuß. In Barcelona könnte Digne entsprechend sein Glück bei einem noch etwas größeren Kaliber versuchen und gleichzeitig die Aussicht auf einen fairen Konkurrenzkampf mit Alba haben.

FT-Meinung: Der Versuch, seinen Kader zu vergrößern, beweist, dass der FC Barcelona aus der vergangenen Spielzeit die richtigen Lehren gezogen hat. Gerade im Angriff gestaltet sich die Suche jedoch schwierig, da sich wohl jeder noch so ambitionierte Stürmer dieser Welt bewusst ist, gegen Messi, Suárez und Neymar kein Land zu sehen. Daher würde sich eher die Verpflichtung eines erfahrenen Altmeisters Marke Henrik Larsson anbieten. Der Schwede war seinerzeit Backup für das Angriffstrio Messi, Samuel Eto’o sowie Ronaldinho und war in der Lage, ein Wende im Spiel einzuleiten. Correa und Vietto sind hingegen noch unerfahren und benötigen viel Spielpraxis, die es hinter ‚MSN‘ nicht gibt. Digne hingegen könnte der richtige Spieler sein, um dem konkurrenzlosen Alba Beine zu machen.

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