Lichtsteiner im FT-Interview: „PSG ist ein interessanter Klub“

von David Hamza
4 min.
PSG-Interesse: Stephan Lichsteiner fühlt sich geehrt @Maxppp

Wie es mit Stephan Lichtsteiner bei Juventus Turin weitergehen wird, hängt auch von einem möglichen Dani Alves-Transfer ab. Der Schweizer spricht im exklusiven FT-Interview über seine Zukunft bei Juve und äußert sich zum Interesse des FC Chelsea und von Paris St. Germain.

Der FC Barcelona hat den Abgang von Dani Alves bereits verkündet. Nach acht Jahren in Katalonien stehen die Zeichen auf einen Wechsel ins Piemont zu Juventus Turin. Leidtragender könnte Platzhirsch Stephan Lichtsteiner sein. Der Schweizer fühlt sich wie Alves rechts hinten am wohlsten, kann aber auch im rechten Mittelfeld agieren. Derzeit befindet sich der 32-Jährige Kapitän der ‚Nati‘ bei der Vorbereitung zur Europameisterschaft.

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Wird Lichtsteiner von Dani Alves verdrängt?

Im Interview mit FT zeigt sich Lichtsteiner in Hinblick auf eine mögliche Alves-Ankunft betont gelassen. „Da gib es kein Problem, wir reden viel. Am Ende werden wir sehen, was passiert. Ich denke nicht so viel darüber nach. Ich befinde mich in einer Position, in der ich nicht über andere rede“, so der ‚Juve‘-Profi. An einen Wechsel will er daher jetzt noch keinen Gedanken verschwenden: „Das Transferfenster spielt in meinem Kopf keine große Rolle. Ich bin auf die Europameisterschaft fokussiert. Ich werde versuchen, ein gutes Turnier mit dem Nationalteam zu spielen. Danach denke ich über meine Situation nach. Ich werde nach der Euro weiter schauen.

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An attraktiven Abnehmern für Lichtsteiner mangelt es gewiss nicht. Zum einen wäre da der FC Chelsea. Mit Antonio Conte, dem neuen Coach der ‚Blues‘, hat der 80-fache Nationalkicker schon drei Jahre bei den ‚Bianconeri‘ zusammengearbeitet: „Ich kenne ihn sehr gut. Er ist ein außergewöhnlicher Trainer, er ist sehr stark. Aber das bedeutet gar nichts. Ich denke noch nicht darüber nach, was ich machen werde.

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Nichtsdestotrotz hält Lichsteiner die englische Liga für äußerst reizvoll: „Es gibt viele starke Ligen, die Premier League ist eine davon. Für einen Fußballer in Europa sind die Premier League, La Liga, die Bundesliga, die Serie A und die Ligue 1 interessant und wettbewerbsfähig. Ich habe bisher in zweien gespielt. Ich schlage die Tür für Italien und die Ligue 1 oder irgendeine andere Liga nicht zu. Aber ich bin Juve-Spieler.

„Schmeichelhaft, mit PSG in Verbindung gebracht zu werden“

Ein weiterer Hochkaräter, der die Fühler nach dem Verteidiger ausgestreckt hat, ist Paris St. Germain. Beim französischen Serienmeister tut sich nach dem Abschied von Rechtsverteidiger Gregory van der Wiel eine Lücke in der Viererkette auf. „Natürlich ist es schmeichelhaft, mit diesem Verein in Verbindung gebracht zu werden. Wenn PSG seine Mannschaft verbessern will, heißt das, sie wollen gute Spieler. Sie suchen dann nach dem besten, den es auf dieser Position gibt. Es werden mehrere Akteure gehandelt, so ist das Geschäft“, hält sich der 32-Jährige bedeckt.

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Warme Worte für PSG hat der Mann aus der Alpennation dennoch parat: „Paris Saint Germain ist einer der besten Klubs in Europa. Sie versuchen jedes Jahr die Champions League zu gewinnen. Ein Verein mit großartigen Spielern. Mit Ibrahimovic haben sie einen der besten Spieler der Welt verloren, aber es ist immer noch ein interessanter Klub.

Auch die französische Liga sei alles andere als unattraktiv: „Eine gute und harte Liga – sowohl technisch als auch taktisch. Manche Ligen haben nur eines dieser Attribute, die Ligue 1 ist eine Mischung aus beidem. Es gibt sehr gute Trainer. Diese Liga hat mich immer interessiert. Das einzige Problem ist meiner Meinung nach das Marketing. In Europa gibt es nicht viele Leute, die den französischen Fußball schauen. Es ist eine Schande, weil die Ligue 1 sehr anspruchsvoll ist. Dort findet man viele junge und sehr gute Spieler.“ Lichtsteiner lernte die Eliteklasse Frankreichs während seiner dreijährigen Zeit beim OSC Lille bestens kennen.

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Großes Ziel bleibt die Champions League

Ob die Liga sich bald erneut an seinen Auftritten erfreuen darf, lässt Lichtsteiner offen: „Vereine, die um den Sieg in der Champions League spielen, sind immer sehr interessant. Wenn du jahrelang für einen großen Klub spielst, willst du Titel gewinnen, vor allem die Champions League. PSG ist einer dieser Klubs. Aber ich denke noch nicht viel über das Transferfenster nach. Ich stehe bei Juventus unter Vertrag. Ich bin jetzt seit fünf Jahren hier. Es ist ein toller Verein und ich bin hier etabliert. Ich fühle mich sehr wohl und es gab nie irgendein Problem.“ 197 Mal lief Lichtsteiner für Turin auf. Sein Kontrakt ist bis 2017 datiert, mit Option auf eine weitere Saison.

Andere Dinge haben im Moment allerdings Vorrang. Nach der Euro soll erst einmal wieder die ‚Alte Dame‘ aus Turin im Fokus stehen: „Die Ziele sind die gleichen. Wir müssen Titel gewinnen. Wir wollen nochmal ins Finale der Champions League. Es bleibt ein großer Traum.“ 2015 scheiterte Juve im Endspiel der Königsklasse an Dani Alves und dem FC Barcelona. Ob Lichtsteiner nun auch in Turin am Brasilianer scheitert oder er die Gunst der Stunde für ein letztes Karriereabenteuer nutzt, steht vorerst in den Sternen.

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