Lozano und die Topklubs: Der Millionen-Treffer

In den Wochen vor der WM beschäftigt sich die Fußball-Welt immer wieder mit denselben Themen. Wer wird Weltmeister? Welcher Favorit gerät ins Straucheln? Wer wird der Shootingstar des Turniers? Vor allem die Beantwortung dieser letzten Frage ist kaum möglich. Akteure, mit denen vorher nicht zu rechnen war, spielen sich in den Fokus.

Und dann ist da Hirving Lozano. Wenngleich der mexikanische Außenstürmer in Europa eher unbekannt war, erfuhr er von Expertenseite vor Turnierbeginn einen großen Hype. Nach einer starken Meistersaison für die PSV Eindhoven (17 Tore, elf Vorlagen) herrschte Einigkeit: Der 22-Jährige hat das Potenzial, zur Entdeckung des Turniers zu werden.

Ein Spiel und einen Siegtreffer später muss konstatiert werden, dass der Hype gerechtfertigt ist. Chucky, wie Lozano in seiner Heimat genannt wird, nutzte die Räume, die ihm Deutschlands hochstehende Außenverteidiger boten, schamlos aus. Der pfeilschnelle Rechtsfuß war die perfekte Antwort auf das deutsche Spielsystem.

So kam es auch nicht von ungefähr, dass Lozano und nicht Starstürmer Chicharito kollektive Sorgenfalten auf die Stirn von 80 Millionen Bundestrainern schoss und in Mexiko buchstäblich ein Erdbeben auslöste. Mit einem Schuss hat sich der 22-Jährige von einem talentierten Insider-Tipp zum gefeierten Star entwickelt – die WM-Bühne macht’s möglich.

Transfer bahnt sich an

Schon jetzt ist absehbar, dass Lozano kaum bei der PSV bleiben wird. Nach dem nach eigener Aussage „besten Spiel und besten Tor“ seiner Karriere wird sich ein Topklub finden, der bereit ist, für Lozano und dessen neues Prestige tief in die Tasche zu greifen. Eindhoven wird das nicht schocken. Ein langfristiger Verbleib des Mexikaners war nie realistisch. Und nach seinem gestrigen Treffer hat Lozano seinen Marktwert um ein Vielfaches gesteigert.