FC Bayern: Ist das Sané-Problem hausgemacht?
Durch seinen Beraterwechsel zu Pini Zahavi während der Vertragsverhandlungen löste Leroy Sané einen großen Aufruhr beim FC Bayern aus. Während der Flügelspieler nun als gierig erscheint, liegen die Gründe für das Umdenken offenbar eher auf Klubseite.

Die deutsche Meisterschaft ist nach einem langen Jahr des Wartens wieder einmal eingetütet worden, die Mannschaft schwärmt vom neuen Trainer Vincent Kompany und es besteht eine nicht unerhebliche Chance, mit dem Transfer von Florian Wirtz (22) das interessanteste Mittelfeld-Duo des Weltfußballs zu komplettieren. Eigentlich sollte beim FC Bayern momentan alles Eitelsonnenschein sein.
Doch mit dem Beraterwechsel von Leroy Sané zu „Piranha“ Pini Zahavi kurz vor Ende des Vertragspokers entstand ein gehöriger Aufruhr im Klub. Verhältnismäßig still und leise und ohne großes Murren sollte der Flügelspieler einen neuen Vertrag mit deutlich reduzierten Bezügen beim FCB unterschreiben. Nun ist der Poker offenbar wieder neu eröffnet.
Fehlende Wertschätzung
Die Fronten scheinen dabei klar verteilt: Sané möchte anscheinend noch einmal nachverhandeln, der Klub besteht jedoch auf dem bisherigen Angebot und setzt dem Nationalspieler eine Deadline bis kommenden Freitag. In der Öffentlichkeit sind die Rollen klar verteilt: Der Klub hat recht und Sané ist gierig. Doch wie der ‚kicker‘ berichtet, ist das Problem ein hausgemachtes der Münchner.
Sané gehe es nicht in erster Linie um den rein finanziellen Aspekt, ebenso wenig habe seine Frau, die dem Vernehmen nach am liebsten nach London ziehen würde, ihn zum Umdenken gebracht. Ganz im Gegenteil: Sané favorisiert dem Bericht zufolge weiter einen Verbleib in München – möchte aber wertgeschätzt werden.
Einige Aspekte im Vorgehen des Klubs sollen dem 29-Jährigen bei den Verhandlungen sauer aufgestoßen sein. So ist Sané verwundert darüber, „dass er erst Ende April ein erstes Angebot vorgelegt bekam, während die Verträge seiner Kollegen Jamal Musiala, Alphonso Davies und Joshua Kimmich zu exorbitanten Bezügen inklusive üppigem Handgeld verlängert wurden.“
Das Salär von Musiala (22) und Davies (24) wurde dabei mehr als verdoppelt. Das Einstiegsangebot an Sané sah wiederum lediglich ein Jahresgehalt von acht Millionen Euro vor, was beinahe einer Halbierung seines vorherigen Salärs gleichgekommen wäre. Schließlich trafen sich Spieler und Klub bei zehn Millionen plus Bonuszahlungen von bis zu fünf Millionen.
Darüber soll Sané allerdings noch einmal ins Grübeln gekommen sein, verglich sich mit Kollegen wie Dayot Upamecano (26), die mehr erhalten. Dazu hat der Tempodribbler mitbekommen, dass auch Jonathan Tah (29) mit einem stattlichen Handgeld zum Klub gelockt werden soll.
Wirtz hat Priorität
Diese Erkenntnisse sollen laut ‚kicker‘ die Hauptgründe dafür sein, dass sich Sané mit Zahavi einen härteren Verhandlungspartner ins Boot geholt hat. Die aktuelle Schwebephase liegt somit zumindest zum Teil in den früheren Verlängerungen und der nicht ganz strikten Linie der Bayern-Bosse um Sportvorstand Max Eberl begründet.
Dieser soll weiter einen Sparkurs fahren, um möglichst viele Mittel für die Verpflichtung von Wirtz freizuschaufeln, die bei den Münchnern aktuell oberste Priorität hat und bis zu einer Viertelmilliarde Euro verschlingen könnte.
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