Transferzeugnis FC Bayern: Kleiner Kader, gute Noten

von Die Redaktion
3 min.
Kane @Maxppp

Auf den letzten Metern des Transferfensters verpasste der FC Bayern den ein oder anderen Neuzugang, sodass eine Gesamtnote für die Wechselperiode mäßig ausfallen würde. Betrachtet man die Käufe einzeln, kommt der Meister im FT-Zeugnis aber ganz gut weg.

Daniel Peretz – Note 3

Lange suchten die Bayern nach einem starken Vertreter für Manuel Neuer (37), wurden jedoch nicht fündig. Also holte der FCB den 23-jährigen Peretz, der bei der U21-EM für Israel überzeugt hatte. Die fünf Millionen Euro Ablöse an Maccabi Tel Aviv sind eine Investition in die Zukunft. Peretz durfte erst einmal im Pokal ran und löste seine Aufgabe dort unaufgeregt. Ansonsten reihte er sich wie besprochen brav hinter Sven Ulreich (35) ein.

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Prognose: Bleibt Neuer fit, konkurriert Peretz im weiteren Saisonverlauf mit Ulreich um die Position der Nummer zwei. Langfristig wird sein Name als Neuer-Nachfolger im Spiel bleiben, allerdings verliert er aktuell wichtige Spielpraxis.

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Min-jae Kim – Note 2,5

50 Millionen Euro zahlten die Bayern für Kim an die SSC Neapel – und bekamen die erhoffte Sofortverstärkung. Sich gegen Kaliber wie Dayot Upamecano (24) und Matthijs de Ligt (24) auf Anhieb als Nummer eins im Abwehrzentrum zu etablieren, ist aller Ehren wert. Fehlerfrei war Kim zwar nicht immer, sein immenses Tempo und seine Physis verhinderten aber schon die ein oder andere Konterchance des Gegners. In der Spieleröffnung kann der 26-jährige Südkoreaner sicherlich noch draufpacken.

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Prognose: Kim ist im besten Fußballer-Alter. Dass er im Laufe der Saison noch größeren Schwankungen unterliegt, ist nicht zu erwarten. Eher dürfte er die Münchner Deckung mit zunehmender Praxis immer besser stabilisieren. Klar ist aber: Konkurrent de Ligt, der vor seiner Verletzung nur Ersatzmann war, schart mit den Hufen. Nachlassen darf Kim also nicht.

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Raphaël Guerreiro – ohne Bewertung

Ablösefrei einen der besten Spieler des größten Konkurrenten zu holen, ist fast immer eine gute Idee. Bei Borussia Dortmund dürfte man sich darüber nach wie vor ärgern. Die Bayern haben bislang aber noch keine Freude an Guerreiro. Der 29-jährige Portugiese verletzte sich in der Vorbereitung, absolvierte zuletzt 72 Pflichtspielminuten und fällt nun erneut mindestens drei Wochen aus. Eine Bewertung ist also noch nicht möglich.

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Prognose: Trainer Thomas Tuchel ist großer Guerreiro-Fan und plant den Techniker sowohl hinten links als auch im zentralen Mittelfeld ein. Fußballerisch kann er das Niveau im Bayern-Spiel anheben, bekanntlich ist er aber nicht der größte Athlet. Das spiegelt sich auch in seiner Verletzungsanfälligkeit wider. Mit Guerreiros Fitness steht und fällt die Bewertung des Transfers.

Konrad Laimer – Note 3

Auch der Österreicher kam ablösefrei von der direkten Konkurrenz, RB Leipzig hatte keine Chance auf eine Verlängerung. Bislang kam Laimer in jedem Bayern-Spiel zum Einsatz. Der Mittelfeldspieler verkörpert zwar nicht den Typus, den Tuchel im Kader vermisst, Laimers Polyvalenz, Fitness und Gier machen ihn aber zum Vielspieler. Sowohl mit Leon Goretzka (28) als auch mit Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (25) konkurriert der 26-Jährige um Spielzeit. Technisch ist er beiden unterlegen, das machten die ersten Wochen in München deutlich.

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Prognose: Sofern die Bayern im Winter wie geplant sowohl hinten rechts als auch auf der Sechs nachrüsten, wird es für Laimer bedeutend schwieriger, auf Spielzeit zu kommen. Tuchel versucht mehr Kontrolle ins Bayern-Spiel zu bringen, während Laimer eher für Pressing und Chaos steht. Auf Sicht kein gutes Match.

Konrad Laimer 2324

Harry Kane – Note 1

Der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte hilft den Bayern sofort weiter – und ersparte dem Rekordmeister damit eine große Diskussion. Neun Tore in zehn Spielen sind eine gute Quote für Kane, der aber nicht nur als Knipser zu verstehen ist. Vielmehr ist der Engländer Bayerns verkappter Spielmacher, leitet Angriffe ein und bereitete auch schon fünf Treffer direkt vor. Kane ist auf Anhieb Schlüssel- und Führungsspieler und lässt auch seine Nebenmänner wie Leroy Sané (27) glänzen.

Prognose: Kane wird eine Premierensaison mit herausragenden Scorerwerten hinlegen – wie man es von einem 100-Millionen-Mann erwartet. Selbstverständlich, so zeigen es frühere sündhaft teure Stars, ist das aber nicht. Genauso wenig wie die Frage, ob Kane auch noch über Jahre sein Niveau halten wird. Ein Modellathlet wie sein Vorgänger Robert Lewandowski ist der 30-Jährige schließlich nicht.

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