Remis in Liverpool: Die Bayern in der Einzelkritik

Tor

Manuel Neuer: War extrem als mitspielender Keeper gefragt und spielte anfangs dabei das ein oder andere Mal mit dem Feuer. Über Strecke aber sehr sicher mit dem Ball am Fuß. Obwohl Liverpool einige gefährliche Aktionen hatte, kam kaum ein Schuss auf sein Tor. Wenn doch, war Neuer zur Stelle. Wie in der 84. Minute gegen Mané.

Abwehr

Joshua Kimmich: Musste ab der 28. Minute mit der Hypothek einer gelben Karte (fehlt im Rückspiel) und Knieproblemen gegen Mané klarkommen. Damit hätte wohl jeder Rechtsverteidiger Probleme – so auch Kimmich, der ein paar Minuten lang schwindelig gespielt wurde. Stabilisierte sich dann aber deutlich und bekam seine Seite wieder in den Griff. Nach vorne mit wenigen Aktionen,

Niklas Süle: Hatte Glück, dass sein Blockversuch in der 33. Minute keinen Handelfmeter nach sich zog. Wenn Liverpool das Tempo anzog, wurde es im ersten Durchgang mitunter zu schnell für Süle – aber davon kann jede Premier League-Abwehr ein Lied singen. Insgesamt eine gute Vorstellung vom 23-Jährigen.

Mats Hummels: Der Weltmeister strahlte mit all seiner Erfahrung große Ruhe aus. Hummels spielte den Ball wenn möglich kurz und wenn nötig lang. Insbesondere im zweiten Durchgang mit einigen wichtigen klärenden Aktionen und hervorragendem Stellungsspiel. Bester Auftritt seit Wochen.

David Alaba: Der Österreicher agierte ball- und passsicher und war gegen Salah meistens Herr der Lage. Dass er sich nur sparsam nach vorne einschaltete, war wohl einer taktischen Vorgabe geschuldet. Solider und abgezockter Auftritt von Alaba.

Mittelfeld

Javi Martínez: Der Baske war der überragende Spieler auf dem Platz und lieferte genau das, was Kovac sich von seiner Nominierung erhofft hatte: Martínez dominierte das Mittelfeld, indem er immer wieder Bälle klaute und Körperlichkeit ins Spiel brachte. Ein echtes Statement vom Mann für die ganz großen Spiele.

Thiago: Der Spanier streute einige schicke Diagonalbälle ein und war auch im Kopfballspiel und Zweikampf präsent. Stellte sich als idealer Partner für Martínez heraus, auch wenn er im Aufbauspiel ungewohnter Weise ausgespart wurde, um sich dem Liverpooler Pressing zu entziehen. Reife Leistung.

Serge Gnabry: Erzwang in der zwölften Minute per Dribbling und Flanke die erste Riesenchance, als Matip seinen eigenen Keeper anschoss. Prüfte dann noch vor der Pause selbst Alisson. Stellte Robertson von einige Probleme. In manchen Umschaltmomenten jedoch zu eigensinnig und mit falschen Entscheidungen.

James: Seine Klasse blitze immer wieder auf. Insgesamt war James bei Henderson aber gut aufgehoben. Tat sich schwer, im Zehnerraum Ballkontakte zu sammeln. Schlug gute Ecken und war in der Defensivarbeit engagiert. Sein Ballverlust in der 54. Minute leitete aber auch eine der Liverpooler Großchancen ein. Musste nach 87 Minuten runter.

Kingsley Coman: Traf in der 17. Minute nur das Außennetz, als er mal etwas Raum vor sich hatte. Ansonsten spürte er aber durchgehend Alexander-Arnolds Atem, sodass er nur selten ins Dribbling kam. Coman schien körperlich nicht ganz auf der Höhe und zeigte einige schlechten Ballannahmen. Hatte zurecht nach 81 Minuten Feierabend.

Sturm

Robert Lewandowski: War bei Matip komplett abgemeldet und konnte nur selten lange Bälle festmachen. Blieb zudem ohne nennenswerte Torchance. Enttäuschender Auftritt des Mittelstürmers, der zugegebenermaßen aber auch immer wieder allein auf weiter Flur war. Mitunter wurde Lewandowski in aussichtsreicher Position auch schlicht vom Mitspieler übersehen.

Die Noten

Einwechslungen

1. Franck Ribéry für Coman: Ohne Bewertung
2. Renato Sanches für James: Ohne Bewertung
3. Rafinha für Gnabry: Ohne Bewertung

Torfolge

Fehlanzeige