Bootstour: Dembélé springt nicht ins Wasser
Alles war angerichtet, drei Deals am Deadline Day quasi ausgehandelt. Nur einer spielte nicht mit: Ousmane Dembélé stellte sich quer und ließ damit zwei weitere Transfers platzen.

In diesem Sommer war die Geduld des FC Barcelona endgültig am Ende, nach drei Jahren wollte man sich vom wohl teuersten Transfer-Missverständnis der Vereinsgeschichte trennen. Undiszipliniertheiten und inkonstante Leistungen auf dem Platz stehen in denkbar schlechter Relation zu Ousmane Dembélés Ablöse, die noch auf bis zu 145 Millionen Euro anwachsen kann.
Und so sollte Anfang des Montags ein Schlussstrich gezogen werden, mit Manchester United stand ein Abnehmer parat, mit Memphis Depay (26) ein neuer Mann für die Offensive. Auch Olympique Lyon war vorbereitet, wollte den Abgang von Kapitän Depay mit Leicester Citys Islam Slimani (32) auffangen.
Alles wartet auf Dembélé
Das Fachmagazin ‚France Football‘ berichtet nun, wie knapp der Dreier-Deal scheiterte. Der „Schuldige“ ist schnell gefunden. Um 19 Uhr des Deadline Days seien alle nötigen Dokumente an die drei Spieler geschickt worden – zwei Stunden später sei klar gewesen: Der erste und wichtigste Dominostein fäll nicht. Dembélé habe den FC Barcelona um 21 Uhr informiert, den Verein nicht verlassen zu wollen.
Trainer Ronald Koeman, der seinen niederländischen Landsmann Depay als absoluten Wunschspieler auserkoren hatte, soll verärgert reagiert haben. Dembélé hat unter dem neuen Barça-Coach wegen regelmäßiger Verspätungen ohnehin ein schlechtes Standing, kam erst zu zwei Teileinsätzen. Koeman habe dem 23-Jährigen signalisiert, dass ihm eine komplizierte Saison im Camp Nou droht.
Der Franzose lehnte einen Abschied dennoch ab – zum Leidwesen seines Vereins und zweier weiterer Spieler. Oder wie ‚France Football‘ es formuliert: Ousmane Dembélé, Memphis Depay und Islam Slimani sitzen in einem Boot. Einer von ihnen verweigert den Sprung ins Wasser, die beiden anderen bleiben.