FC Bayern vs. Manchester: Der Kampf zweier Philosophien

von Alexander Petri
2 min.

„Geld schießt keine Tore“, lautet eine vielzitierte und -diskutierte Fußballweisheit der Trainerlegende Otto Rehhagel. Wieder einmal steht sie vor dieser Saison auf dem Prüfstand. Es ist unbestritten, dass neue Spieler einem Team frische Impulse und höhere Qualität verleihen können. Ebenso klar ist jedoch auch, dass eine Mannschaft meist über mehrere Jahre reifen muss, um Erfolg zu haben. Welches Konzept ist erfolgversprechender? Frisches Blut oder bekannte Gesichter? Ein Vergleich zweier Klubs soll ein wenig zur Klärung dieser Frage beitragen.

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Größer könnte der Gegensatz kaum sein: Auf der einen Seite Manchester City, mit rund 120 Millionen Euro Investitionsvolumen auch in dieser Saison der Krösus auf dem Transfermarkt. Auf der anderen der deutsche Rekordmeister FC Bayern München, der bislang keinen einzigen Euro für neue Spieler ausgab.

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Für die sehnlichst erhoffte Qualifikation für die Champions League nimmt man in Manchester nun bereits in der zweiten Saison wahnwitzige Summen in die Hand. Insgesamt über 400 Millionen Euro gab der Scheich-Klub bislang über die letzten Jahre für Neuverpflichtungen aus. Trotzdem reichte es im letzten Jahr nur für die Europa League. Zum Saisonauftakt der Premier League 2010/2011 erzielte die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini ebenfalls nur ein mageres torloses Unentschieden gegen Tottenham. Ob die gewaltigen Investitionen nun endlich die gewünschten Ergebnisse bringen, wird die Saison zeigen.

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Auch der FC Bayern hatte vor der vergangenen Saison reichlich Geld zur Verbesserung des Kaders investiert. ‚Königstransfer‘ Arjen Robben entpuppte sich als Volltreffer und führte mit seinen wichtigen Toren die Münchner bis ins Finale der Champions League. Vor dieser Saison ist man allerdings deutlich zurückhaltender. Trainer Louis van Gaal ist laut eigenem Bekunden von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Trotzdem bemühte man sich um die Verpflichtung eines Linksverteidigers, die Verhandlungen mit Fabio Coentrao scheiterten jedoch. Offenbar favorisiert man nun eine interne Lösung: Mit Talent Diego Contento und Rückkehrer Edson Braafheid stehen Kandidaten bereits im Kader.

Gerade am Beispiel des FC Bayern zeigt sich, dass ein Mittelweg zwischen teuren Stareinkäufen und einer gezielten Entwicklung einer Mannschaft inklusive Einbau von talentierten Jugendspielern oftmals erfolgversprechend ist. Mit dem Kauf von Miroslav Klose, Franck Ribéry und Luca Toni beendeten die Münchner 2007 ihre jahrelange Zurückhaltung auf dem Transfermarkt und verstärkten gezielt das Team um die Jungstars Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. Mit dieser Politik sind die Bayern vor allem international spürbar erfolgreicher geworden. Eine neue, spannende Runde im ewigen Kampf zwischen Investment und Entwicklung ist eingeläutet.




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