Asensio: Einstiger Hoffnungsträger im Karriere-Tief

von Jakob Strauß
3 min.
Marco Asensio am Ball gegen Shakhtar Donetsk @Maxppp

Einst zählte Marco Asensio zu den größten Talenten im Welt-Fußball. Mit nunmehr 24 Jahren stagniert der Rechtsaußen von Real Madrid jedoch, zeigte zuletzt immer wieder schwache Leistungen. FT wirft einen Blick auf Asensios anhaltendes Formtief.

Es war mal wieder ein gebrauchter Abend aus Sicht von Real Madrid. Bei der gestrigen 0:2-Niederlage gegen Shakhtar Donetsk gingen die Königlichen nach dem 2:3 aus dem Hinspiel bereits zum zweiten Mal in der Champions League gegen den Außenseiter aus der Ukraine baden. Insbesondere Marco Asensio erwischte einen gebrauchten Tag – das einstige Top-Talent stagniert wie der Rest der Mannschaft und ist seit seiner schweren Verletzung im vergangenen Jahr (Kreuzband- und Meniskusriss) kaum wiederzuerkennen.

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Gegen Donezk wirkte Asensio sichtlich bemüht, war in der ersten Halbzeit noch einer der auffälligeren Akteure im Trikot der Blancos. Jedoch bezeichnend für seine aktuelle Form vergab Asensio Reals beste Torchancen, als er zunächst am Pfosten und später am ukrainischen Keeper Anatoli Trubin (19) scheiterte. In der zweiten Hälfte fiel Asensio dann in die phlegmatischen Muster zurück, die er seit seiner Verletzungspause immer wieder offenbart.

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Schwacher Saisonstart nach verheißungsvollem Comeback

Dabei hatte es zunächst danach ausgesehen, als könnte der spanische Offensivmann an die Leistung vergangener Tage anknüpfen. Nach elfmonatiger Verletzungspause erzielte der gebürtige Mallorquiner bei seinem Comeback in der vergangenen Saison gegen den FC Valencia am 29. Spieltag nach Einwechslung gleich einen Treffer und bereitete einen weiteren vor. Im Anschluss merkte man Asensio die lange Ausfallzeit jedoch sichtlich an, immerhin schoss der 24-Jährige zwei weitere Tore an den verbliebenen neun Spieltagen.

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In der neuen Spielzeit läuft es für den ballgewandten Linksfuß hingegen überhaupt nicht. Asensio stand in zwölf Spielen auf dem Rasen, konnte dabei keine Torbeteiligung beisteuern. Die Stagnation des einstigen Hoffnungsträgers steht sinnbildlich für die fehlende Weiterentwicklung vieler talentierter Spieler im weißen Ballett. Hoch veranlagte Kicker wie Isco (28), Vinícius Júnior (20) oder auch der zum FC Everton abgewanderte James Rodríguez (29) entwickelten sich unter Cheftrainer Zinedine Zidane zuletzt nicht weiter.

Ein Schatten seiner Selbst

Asensio hat viel von seiner einstigen Dynamik eingebüßt, hinzu kommen eine schlechte Entscheidungsfindung und mangelnde Effektivität im letzten Drittel. Auch die Defensivarbeit und der Einsatz sind ausbaufähig, häufig trabt er nur hinterher – wie beim gestrigen Gegentreffer zum 0:2. Ebenso scheint die größte Qualität, die den 26-maligen Nationalspieler früher auszeichnete, auf mysteriöse Art und Weise verschwunden zu sein. Asensio begeisterte einst durch seinen herausragenden linken Fuß, mit dem er einige sehenswerte Treffer aus der Distanz erzielte.

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Unvergessen bleiben die Traumtore gegen den FC Barcelona im Supercup 2017, als Asensio sowohl im Hin- als auch im Rückspiel jeweils einen Schuss aus der Ferne in den Winkel hämmerte und Marc-André Ter Stegen (28) keine Chance ließ. Große Hoffnungen wurden nach den herausragenden Leistungen gegen den Erzrivalen in den damals 21-Jährigen gesetzt.

Wie viel Zeit bleibt ihm noch?

Hoffnungen, die er bisher nicht erfüllen konnte: Auf eine schwache Saison 2018/2019 mit nur einem Treffer in 30 Liga-Spielen folgten verletzungsbedingt nur zehn Einsätze im vergangenen Jahr. Möglich, dass ein Positionswechsel vom rechten Flügel ins Mittelfeld-Zentrum oder ein neuer Trainer Asensio Auftrieb verleihen könnten. Doch klar ist auch: Viel Zeit dürfte er nicht mehr erhalten, um seine Form zu finden – in Madrid neigt sich die Geduld mit dem einstigen Hoffnungsträger langsam aber sicher dem Ende zu.

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