Zwei Töpfe: Schröder erklärt Schalkes XXL-Umbruch

von Tristan Bernert - Quelle: Sport Bild
2 min.
Rouven Schröder ist Sportdirektor beim FC Schalke @Maxppp

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga musste Rouven Schröder den Kader von Schalke 04 komplett umkrempeln. Ein schwieriger Prozess, der dem Sportchef nur mit klar strukturierter Arbeit gelungen ist.

Neustart auf Schalke. Nach dem Bundesliga-Abstieg blieb bei S04 kein Stein auf dem anderen. Der Kader musste komplett umgebaut werden. 15 externe Neuzugänge wurden verpflichtet, 30 Spieler, die in der Vorsaison noch bei den Königsblauen unter Vertrag standen, sind weg.

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Hauptverantwortlich für den Schalker XXL-Umbruch war Sportdirektor Rouven Schröder, der erst Anfang Juni sein Amt in Gelsenkirchen angetreten war. Im Interview mit der ‚Sport Bild‘ erklärt der 45-Jährige, wie er den zurückliegenden Transfersommer erlebt hat.

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Schröders Töpfe

„Wir mussten den Kaderumbau zunächst einmal strukturieren – und haben gemeinsam mit der Abteilung Finanzen zwei Töpfe gebildet“, so Schröder über sein Vorgehen, „dem ersten Topf wurden die Spieler zugeordnet, die wir für unsere neue Mannschaft behalten beziehungsweise neu dazuholen wollten.“ Also so etwas wie der mögliche Kader der Zukunft.

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„Im zweiten Topf waren die Spieler, die wir aufgrund ihrer großen Verträge nicht halten konnten oder deren individuelle Perspektive auf Einsätze nicht gut war“, fährt Schröder fort, „ich habe diese Töpfe mit allen Namen auf dem Papier immer vor mir gehabt, ich bin ein Typ, der Dinge sehen muss. Und dann war die Frage: Wo fange ich jetzt überhaupt an?“

Schlussendlich entschied er sich, den Abgängen höhere Priorität beizumessen. „Die ersten Gespräche waren die schwierigsten, weil so viele Dinge unklar waren. Ich habe anfangs vor allem mit Spielern und deren Beratern aus Topf zwei gesprochen. Einige haben zunächst gesagt: Wir bleiben auf Schalke. Zusammen mussten wir dann viel Überzeugungsarbeit leisten, um erst einmal in einen Fluss zu kommen“, so der S04-Sportdirektor.

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Abgänge sorgen für Handlungsspielraum

Es sei wichtig gewesen, „dass es uns gelungen ist, uns recht schnell von einigen Spielern zu trennen.“ Das habe ihm „Handlungsspielraum geschaffen“, erklärt Schröder. Aber nicht alles funktionierte in den vergangenen Monaten: „Natürlich gab es Tage, da habe ich nur telefoniert, geschrieben, Ideen entwickelt – und abends feststellen müssen, dass ich nicht einen finalen Haken setzen konnte.“

Letztlich kann Schröder aber auf eine geglückte Transferperiode zurückblicken. Teure Ladenhüter wie Amine Harit (24) oder Matija Nastasic (28) konnten abgegeben werden, Wunschspieler wie Rodrigo Salazar (21) („Für ihn ist Schalke perfekt“) oder Ko Itakura (24) („Wir wollten ihn unbedingt von Manchester City verpflichten“) wurden geholt. Simon Terodde (33), der ablösefrei vom Hamburger SV kam, hat sich zudem mit sieben Treffern in sechs Zweitliga-Spielen als der erwünschte Torgarant entpuppt.

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Tabellarisch steht die neuformierte Schalker Mannschaft zurzeit auf Rang sieben. Wo soll sie am Saisonende stehen? Schröder: „Wir sind mit dem Kader sehr zufrieden. Wir wollen bis Weihnachten in Schlagdistanz zu den Top 6 sein, um dann intern zu beraten, wie wir in die letzten 16 Ligaspiele gehen werden.“ Es braucht schließlich Zeit, um einen Neustart der königsblauen Größenordnung bewerten zu können.

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