Transferzeugnis Hertha: Gute Ansätze mit viel Luft nach oben

von Niklas Scheifers
3 min.
 Neue Spieler für Bruno Labbadia: Tousart, Córdoba und Guendouzi (v.l.n.r.) @Maxppp

Dank Investor Lars Windhorst wurde viel von Hertha BSC auf dem Sommer-Transfermarkt erwartet. Für rund 60 Millionen Euro zog der Hauptstadtklub einige verheißungsvolle Akteure an Land.

Alexander Schwolow (SC Freiburg/7 Mio.)

In Berlin wussten sie, wen sie sich da aus Freiburg holen – einen der besten Bundesliga-Keeper der vergangenen Saison. Schwolow wird den Vorschusslorbeeren gerecht, in einer wochenlang wackligen Abwehr war der 28-Jährige noch der Beständigste. Hertha hat eine richtig gute Lösung auf dem im Sommer hart umkämpften Torhüter-Markt gefunden. Note: 2.

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Omar Alderete (FC Basel/6,5 Mio.)

Der Paraguayer hatte das schwere Los, sich – aus der kleineren Schweizer Liga kommend – in eine instabile Defensive einzufügen. Das gelang ihm den Umständen entsprechend ordentlich. Alderete ist seit drei Bundesliga-Partien gesetzt und machte seine Aufgabe solide. Er könnte schnell zu einer festen Größe in der Berliner Abwehrzentrale werden und hat mit 23 Jahren noch enormes Weiterverkaufspotenzial. Note: 3.

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Deyovaisio Zeefuik (FC Groningen/4 Mio.)

Der Niederländer fiel erst mit seinem Blitz-Gelb-Rot gegen RB Leipzig so richtig auf. So hart diese Schiedsrichter-Entscheidung auch war, Zeefuik hätte seinen Fünf-Minuten-Schlammassel mit besserem Stellungspiel verhindern können. Nicht nur diese Szene belegt, dass der Neuzugang vom FC Groningen mit dem Niveau in der Bundesliga zu kämpfen hat. Bislang noch keine Verstärkung. Note: 4,5.

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Lucas Tousart (Olympique Lyon/25 Mio.)

Nach Ablöse ist Tousart Herthas Königstransfer, nach Leistung allerdings noch nicht so recht. Zwar ist der 25-Millionen-Zugang von Olympique Lyon bereits im defensiven Mittelfeld gesetzt und startete passabel, von Dominanz ist der 23-Jährige aber noch weit entfernt. Bei dem Preis sollte Tousart noch eine Schippe draufpacken – das wird von ihm erwartet. Note: 3,5.

Mattéo Guendouzi (FC Arsenal/Leihe)

Aufgrund seines späten Transfers und einer Corona-Erkrankung hat der französische Ballverteiler noch nicht viel zeigen können. Doch deutete Guendouzi in seinen beiden Einsätzen sofort an, dass er die in den vergangenen Jahren spielerisch limitierte Hertha mit seiner Ballsicherheit und Passfähigkeit enorm voranbringen kann. Einzig die wenigen Spielminuten verhindern eine noch bessere Bewertung. Note: 2,5.

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Jhon Córdoba (1. FC Köln/15 Mio.)

Córdoba bringt alles mit, was Hertha gut gebrauchen kann: Er ackert, bewegt sich nach nunmehr fünf Jahren in Deutschland sehr clever und hat mittlerweile auch seinen Torreicher gefunden. Die 15 Millionen Euro, die die Alte Dame dem 1. FC Köln an Ablöse zahlte, sind mit Sicherheit gut investiertes Geld. Leider aus Berliner Sicht steht der Kolumbianer aufgrund einer Bänderverletzung vorerst nicht zur Verfügung. Note: 2.

Daishawn Redan (FC Groningen/Leih-Rückkehr)

Erst ein Kurzeinsatz steht für den Rückkehrer zu Buche. Redan wird immer wieder großes Potenzial bescheinigt, abrufen konnte er es aber noch nicht nachhaltig. So hat der Niederländer in Herthas stark besetzter Offensive keine Chance. Note: 5.

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Fazit

Lange klagte Herthas Trainer Bruno Labbadia über einen schwierigen Transfermarkt mit völlig überzogenen Forderungen der Verhandlungspartner. Doch alles in allem liest sich die Bilanz der Hertha-Neuzugänge ordentlich. Wohl auch unter diesem Eindruck ist der Coach im Reinen mit den überschaubaren Ausgaben seines Arbeitgebers, der nach wie vor auf die nächste Geldspritze von Investor Lars Windhorst wartet. Darum hat die Hertha nicht so viel investiert hat, wie es einige vermutet hatten.

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