„Hätte fliegen müssen“: Hertha-Boss Bobic über Dárdai & Transfers

von Niklas Scheifers - Quelle: DAZN
2 min.
Herthas Sportdirektor Arne Friedrich, Geschäftsführer Sport Fredi Bobic & Trainer Pál Dárdai (v.l.n.r.) @Maxppp

Seit rund einem halben Jahr ist Fredi Bobic als Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC tätig. In dieser Zeit erlebte der Ex-Profi schon einige Turbulenzen. An Trainer Pál Dárdai hielt er jedoch unbeirrt fest.

„Ich hänge nicht an meinem Sitz. Wahrscheinlich sucht Hertha BSC einen großen Trainer, Pál ist ein kleiner Trainer. Ich will keine Last sein.“ Mit diesen emotionalen Worten reagierte Pál Dárdai Ende August auf Herthas 0:5 gegen den FC Bayern. Fehlende Professionalität, über die sein Chef Fredi Bobic aber hinwegsah.

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„Pál hat gemerkt: Er hätte nach drei Niederlagen und seinem emotionalen Fehler eigentlich fliegen müssen“, sagt der Berliner Geschäftsführer Sport mit einigen Monaten Abstand gegenüber ‚DAZN‘, „das habe ich aber nicht gemacht, weil ich ihm und dem Verein zeigen wollte: Wir brauchen Ruhe und Stabilität.“

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Mahnung & Lob

So behielt Dárdai seinen Job und kann mit zwölf Punkten nach zehn Spieltagen heute zumindest ein bisschen ruhiger schlafen. „Fakt ist aber eins“, hebt Bobic mahnend den Zeigefinger, „solche Dinge dürfen in Zukunft nicht zu oft passieren.“

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Grundsätzlich sieht der Ex-Profi die Zusammenarbeit mit seinem Chefcoach aber positiv: „Es gibt Trainer, die in der Transferperiode jede Stunde nervös anrufen und nachfragen. Pál ist da entspannter und arbeitet mit dem, was er kriegt. Er möchte bei den Prozessen dabei sein, aber auch nicht so tief, weil er sagt, das sei die Aufgabe des Vereins.“

Kontinuität & Erfahrung

Der zurückliegende Transfer-Sommer ist für Bobic nur die erste Etappe einer längeren Entwicklung, die der 50-Jährige bei der Hertha einleiten will: „Wir haben viel verändert, werden aber in den nächsten Transferperioden noch viel mehr verändern. Das ist ein Prozess.“ Nach ständigem „Wechsel auf allen Positionen“ brauche es nun endlich eine „stabile Saison“.

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Einen Jugendwahn werde es bei der Alten Dame unter seiner Regie nicht geben, stellt Bobic überdies klar. „Es geht um die Balance zwischen Jung und Alt“, erläutert der 50-Jährige, „zuletzt ist im Fußball etwas verloren gegangen, es wurde oft ausschließlich auf junge Leute gesetzt, dabei spielen auch die älteren eine ganz wichtige Rolle. Für mich ist das Prinzip gut oder schlecht viel interessanter.“

So erklären sich die Verpflichtungen erfahrener Spieler wie Stevan Jovetic (32) und Kevin-Prince Boateng (34). Über Letztgenannten sagt Bobic: „Der Verein braucht ihn als Persönlichkeit, die nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben die Hertha vertritt.“ Boateng spiele „eine Rolle, und die spielt er perfekt.“

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