Arp träumt vom Durchbruch: „Fühle mich um einiges stärker“

von Julian Hickel - Quelle: Sport1
3 min.
Fiete Arp kam 2019 aus Hamburg @Maxppp

In seiner noch jungen Laufbahn machte Jann-Fiete Arp bereits Höhen und Tiefen durch. Der Stürmer aus der Jugend des Hamburger SV galt lange als eines der größten Nachwuchstalente Deutschlands und schaffte bereits im Alter von 17 Jahren den Durchbruch bei den Profis. Nach seinem Wechsel zum FC Bayern geriet die Karriere des jungen Angreifers jedoch ins Stocken. Dennoch glaubt der mittlerweile 20-Jährige noch an den Durchbruch beim Rekordmeister.

Seit knapp über einem Jahr steht Jann-Fiete Arp nun beim FC Bayern München unter Vertrag. Zwar kam der Mittelstürmer in dieser Zeit erst einmal für die Profis zum Einsatz, entmutigen lässt sich das einstige Wunderkind davon jedoch nicht.

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Arp weiß seine derzeitige Situation realistisch einzuschätzen. „Junge Spieler denken oft, sie seien weiter als sie tatsächlich sind. Wenn dir jeder erzählt, wie toll du bist und was du alles kannst und du Leute um dich herum hast, die dir nur sagen, dass der andere schuld ist und es nicht an dir liegt, dann kommst du schnell in so eine Denkweise rein, dass du dich für höhere Aufgaben berufen fühlst, als du in der Situation vielleicht bewältigen kannst. Bei mir war es nicht so“, sagt der in Bad Segeberg geborene Angreifer im ‚Sport1‘-Podcast ‚Split it!‘.

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Über die U23 wieder zu den Profis?

In seiner ersten Saison beim deutschen Rekordmeister fand Arp nie wirklich Anschluss an die erste Mannschaft. In der Hinrunde war der ehemalige U19-Nationalspieler von Verletzungsproblemen geplagt, in der Rückrunde kam er dann nur noch in der zweiten Mannschaft des FCB zum Einsatz. Im Sommer entschied sich Arp dann dafür, dem Profi-Kader vorerst den Rücken zu kehren und sich über die Amateure langfristig für größere Aufgaben zu empfehlen.

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Ein mutiger Schritt, den der 20-Jährige bewusst gegangen ist. Es sei „ziemlich offensichtlich, dass dieser Weg mit der U23 mit Abstand der beste für mich ist, weil ich mich A noch weiter an den Verein gewöhnen kann und B bleibe ich im Blickfeld, laufe immer noch hin und wieder den Spielern über den Weg, mit denen ich eines Tages zusammenarbeiten möchte.“

Bevor der 2017 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnete Ex-Hamburger aber wieder an der Seite von Müller, Kimmich, Gnabry und Co. auflaufen kann, muss er die Verantwortlichen wieder von sich überzeugen. Trainer Hansi Flick nahm seinen Schützling zuletzt in die Pflicht, machte ihm gleichzeitig aber auch Hoffnung auf eine Rückkehr zu den Profis, sollten seine Leistungen in der U23 stimmen. Dies ist bisher bedingt der Fall: In 13 Drittligaspielen stehen für Arp zwei Tore und zwei Vorlagen zu Buche.

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Rückkehr zum HSV in Zukunft denkbar

Dass er in Zukunft noch einmal für den Hamburger SV, den Klub, bei dem er seine ersten Schritte im Profigeschäft machte, aufläuft, will Arp nicht ausschließen: „Ich glaube, im Fußball sind schon wildere Sachen passiert, als dass jemand zu seinem Heimatverein irgendwann zurückkehrt. Aber momentan ist es noch ziemlich weit weg und auch gar nicht der richtige Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen. Die Verbundenheit und auch die Liebe zur Stadt wird nicht weggehen, ganz egal, wie wohl ich mich in München inzwischen fühle. Für mich ist es ziemlich klar, dass ich früher oder später in Hamburg bin. Den Verein habe ich auf jeden Fall nicht vergessen.“

Vorerst ist ein Wechsel zum HSV oder auch zu einem anderen Klub für Arp also keine Option. Der 1,84 Meter große Stürmer will sich in München weiterentwickeln und durchbeißen. Die negativen Erlebnisse der vergangenen anderthalb Jahre habe er positiv für sich nutzen können: „Inzwischen fühle ich mich um einiges stärker, was den Kopf angeht, weil ich jetzt schon Situationen hatte, wo es gefühlt gar kein Licht mehr am Ende des Tunnels gab.“

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