Komplizierte Umkleide: Luis Enrique zu speziell für PSG?
Ousmane Dembélé ist zurück im Kader von Paris St. Germain. Dennoch bleibt die vorübergehende Suspendierung in den Köpfen haften. Luis Enriques Art soll für ein schwieriges Binnenklima in der Kabine sorgen.
Wie quetscht man aus einer Top-Mannschaft, die die heimische Liga seit Jahren nach Belieben dominiert, die letzten Prozent heraus? Dieser Aufgabe, die letztlich im Champions League-Triumph gipfeln soll, widmet sich seit etwas mehr als einem Jahr Luis Enrique.
Seinen besten, aber einen der streitbarsten Spieler, hat der Spanier an Real Madrid verloren. Doch es lag offenbar nicht primär an Kylian Mbappé, dass die Stimmung in der PSG-Umkleide sehr wankelmütig war. Uneingeschränkten Teamgeist sowie den unbedingten Willen zum Erfolg vermisst die ‚L‘Équipe‘ und sucht die Gründe zumindest teilweise im Charakter des Trainers.
Zwar sei Enrique darauf bedacht, Nähe zu seinem Team zu wahren, andererseits können seine Methoden zu Spannungen unter den Führungsspielern führen, insbesondere wenn Kader und Aufstellung erst im letzten Moment bekanntgegeben werden. Enrique wird als Fan des Leistungsgedankens beschrieben, „der fest an seine Prinzipien glaubt und absolut alles kontrollieren will“.
Enrique als alleiniger Chef
Was in der Theorie eine sehr positive Eigenschaft ist, kann in einem Starensemble auch schon mal problematisch sein. Es gilt, Eitelkeiten und Hierarchien zu beachten, um die Stimmung wichtiger Säulen nicht zu gefährden. Das alles ignoriert Enrique der ‚L‘Équipe‘ zufolge größtenteils. Zudem rechtfertige er seine Entscheidungen nur sehr selten.
Als absoluter Leader möchte Enrique sein Team zum größten Titel im Vereinsfußball führen. Kein leichtes Unterfangen bei so vielen Alphatieren. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es beispielsweise Thomas Tuchel mit einem Kuschelkurs versuchte, an Respekt aber im Laufe der Zeit immer weiter einbüßte.
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