„Möchte das Beste aus Sané rausholen“: Kompanys erste Worte als Bayern-Coach
Vincent Kompany heißt der neue starke Mann an der Seitenlinie des FC Bayern. Nach der offiziellen Verkündung am gestrigen Mittwoch wird der Belgier heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Am heutigen Donnerstag musste sich Vincent Kompany das erste Mal als Chefcoach des FC Bayern den Fragen der Journalisten stellen. In seinem Eröffnungsplädoyer machte der Belgier eindrucksvoll klar, dass er sich auf die Herausforderung freut: „Ich habe sehr nette Leute getroffen. Ich weiß, was für ein großer Verein Bayern ist. Ich bin stolz, aber auch sehr motiviert, hier zu sein. Von mir aus kann die Saison direkt losgehen.“
Angesprochen auf seine Spielphilosophie sagte Kompany: „Ich bin auf den Straßen in Brüssel groß geworden, in der Akademie von Anderlecht. Man muss ein Team sein. Ich möchte, dass meine Spieler Mut haben, dass wir aggressiv sind. Ich möchte, dass wir so spielen, das macht auch meinen Charakter aus. Das wollen wir über ganze Spiele durchhalten.“
Völlig motiviert
Der 38-Jährige ließ durchblicken, dass er auch mit den alteingesessenen Bayern-Bossen gesprochen hat, die Berichten zufolge nicht unbedingt von dem Engagement überzeugt waren: „Ich habe mit Uli Hoeneß gesprochen. Ich weiß auch von Karl-Heinz Rummenigge, dass ich nicht nur die Entscheidung von Max und Christoph bin, sondern auch von Uli und Karl-Heinz. Für mich ist es nicht so wichtig, dass alle vorher von mir überzeugt sind, sondern nachher durch meine Arbeit auf dem Platz. Ich bin mir sicher, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden sein werden.“
„Ich bin extrem motiviert jeden Tag und habe das Ziel, die Jungs besser zu machen. Am meisten motivieren mich die Zeiten, in denen es nicht optimal läuft. Privat und beruflich, das liegt in meiner Natur. Bayern ist ein großartiger Verein, ich möchte alle mitnehmen auf diesem Weg. Ich möchte nicht nur die besten Spieler haben, sondern auch das beste Team“, so Kompany.
Zur Situation um Offensivspieler Leroy Sané (28), den er aus gemeinsamen Tagen bei Manchester City kennt, meinte der Belgier: „Er ist ein sehr talentierter Spieler. Meine Aufgabe ist es, das Beste aus Leroy Sané herauszuholen und aus jedem anderen Spieler. Ich werde keinen Unterschied machen.“ Eine feste Achse an Spielern habe Kompany noch nicht auserkoren: „Ich werde mir anschauen, welche Spieler hungrig genug sind, um für den FC Bayern zu spielen.“
Wahl X?
Wenig verwunderlich wurden die Münchner mit der mühseligen Suche konfrontiert, Kompany ist bekanntlich nicht Plan A von Sportvorstand Max Eberl und Co. gewesen. Der Bayern-Boss stellte klar: „Ich bin sehr froh, dass es mit Vincent Kompany geklappt hat. Wir haben einen der interessantesten Trainer Europas gefunden. Er ist ein sehr junger Trainer. Wir denken gleich über das Spiel, gleich über die nächsten Schritte. Wir freuen uns auf neue Energie, neue Power und hoffentlich neue Erfolge.“
„Vincent hat alles, außer die Erfahrung bisher, bei einem Top-Klub gearbeitet zu haben“, ergänzte Eberl, „er hat eine große Persönlichkeit und seine Spielidee passt perfekt zum FC Bayern: Wir wollen dominant sein, wir wollen den Ball haben. Auch dafür steht er. Wir sind extrem glücklich, diesen Trainer bei uns zu haben und mit ihm die nächsten Schritte zu gehen.“
Gemeinsame Kaderplanung
An der Zusammenstellung des Kaders soll derweil auch der neue Chefcoach beteiligt sein, bekräftigte Eberl: „Vinnie ist an der Kaderplanung beteiligt. Wir haben intensiv über den Kader und die Spieler gesprochen. Christoph und ich haben nicht nur die Trainersuche, sondern auch die Kaderplanung vorangetrieben. Wir sind schon weiter, als man vielleicht denkt. Radikaler Umbruch? Was ist ein radikaler Umbruch? Es gibt keine Liste von Spielern, die wir streichen wollen.“
Dennoch kündigte der 50-Jährige an: „Aber es gibt Spieler, die es in Zukunft schwerer haben werden, das ist nur fair. Wir haben bereits einige Schritte in der Kaderplanung unternommen.“ Man darf gespannt auf das kommende Transferfenster blicken. Vielleicht zaubern die Bayern ja das ein oder andere Ass aus dem Ärmel, wie im vergangenen Jahr Harry Kane (30).
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