Tolissos Fehlstart in Lyon: Zeit und Geduld gefragt

von Max Brumme
2 min.
Corentin Tolisso (re.) mit Alexandre Lacazette beim OL-Training @Maxppp

Corentin Tolisso kehrte vom FC Bayern München zu Olympique Lyon zurück, um wieder an seine alten Leistungen anknüpfen zu können. Jedoch ist der Franzose bisher meilenweit von seiner Bestform entfernt, weswegen er am Sonntagabend im Spiel gegen Paris St. Germain schon zur Halbzeit das Feld verlassen musste.

Corentin Tolisso enttäuschte bei der 1:0-Niederlage von Olympique Lyon gegen Paris St. Germain auf ganzer Länge. Schon zur Halbzeit musste der Franzose für Johann Lepenant (19) seinen Platz räumen. Dabei wollte der Mittelfeldspieler nach fünf enttäuschenden Jahren beim FC Bayern München bei seinem Jugendklub wieder neu angreifen. Insbesondere im Hinblick auf die diesjährige Winter-WM in Katar wollte sich Tolisso zurück in den Fokus spielen, um seine Chance auf eine Nominierung zu wahren.

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Kaum Präsenz

Der französische Mittelfeldspieler wirkt teilweise wie ein Geist auf dem Platz. Kaum Aggressivität und physische Präsenz im Spiel des 28-Jährigen. Und auch die Ideen nach vorne bleiben aus. Obwohl Tolisso in den vergangenen Jahren nicht häufig für die Bayern auflaufen konnte, brachte er in den wenigen Spielminuten wenigstens eine gewisse Torgefahr auf den Platz. Diese scheint im Moment jedoch komplett abhanden zu sein.

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Lyon-Trainer Peter Bosz war über Tolissos Leistung gegen PSG nicht sonderlich erfreut: „Er hat ein Problem, ja, wir werden Morgen sehen.“ Der niederländische Coach brachte deswegen zur Pause den 19-Jährigen Johann Lepenant, der es deutlich besser als Tolisso machte. Der junge Franzose agierte viel energischer, sowohl mit als auch ohne Ball am Fuß.

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Alles war angerichtet

Tolissos schlechte Auftritte verwundern, da alle Rahmenbedingungen optimal zu sein schienen. Zum einen kennt der Franzose den Verein aus früheren Zeiten, weswegen die Eingewöhnungsphase eigentlich kurz ausfallen sollte. Zudem weiß Trainer Bosz, dass man dem 28-Jährigen Zeit geben muss: „Er hat nicht viel mit uns gespielt und trainiert. Ich bin vorsichtig mit ihm. Ich will nicht, dass er verletzt wird. Es liegt auch an mir, seine Spielzeit zu managen. Er will immer das Maximum für das Team geben, es ist eine hervorragende Qualität. Das alles müssen wir gemeinsam schaffen.“ War die Erwartungshaltung beim deutschen Rekordmeister noch sehr groß, so bietet sich in Lyon ein etwas gnädigeres Umfeld.

Verletzungspech als Ursache?

Da die Defizite des Achters vor allem in der körperlichen Präsenz bestehen, scheinen die langen und häufigen Verletzungen der Vergangenheit doch stärker am Ex-Münchner zu nagen als zunächst angenommen. Nicht nur der Fitnesszustand musste immer wieder leiden, sondern auch die Spielpraxis. Tolisso fehlt dadurch zurzeit ein richtiges Gespür für die Spielsituationen, was wiederum eine gewisse Unsicherheit hervorruft. Auf den Franzosen kommt also noch viel Arbeit zu, aber auch Peter Bosz muss geduldig bleiben und dem Mittelfeldmann Einsatzminuten geben, damit er wieder in einen Rhythmus findet.

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