Das Union Berlin aus Frankreich: RC Lens trumpft auf

von Fabian Angermeier
2 min.
Das Logo von RC Lens @Maxppp

Der RC Lens ist die Überraschungsmannschaft in der Ligue 1, denn nach 13 Spieltagen belegt man einen sehr guten zweiten Platz. Dabei weisen die Franzosen in ihrer Art und Weise einige Parallelen zu Union Berlin auf.

Der RC Lens konnte mit dem Heimerfolg am vergangenen Freitag gegen Aufsteiger FC Toulouse (3:0) seinen neunten Sieg in der laufenden Saison der Ligue 1 holen. Unter dem Strich macht das Platz zwei, mit fünf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Paris St. Germain. Spieler des Spiels war definitiv Loïs Openda, der im zweiten Durchgang innerhalb von 30 Minuten einen Dreierpack schnürte.

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Der 22-jährige Belgier kam im Sommer für die stolze Summe von zehn Millionen Euro vom FC Brügge – nun hat er sieben Treffer auf seinem Konto. Zusammen mit Routinier Florian Sotoca (32), der sechs Tore und vier Vorlagen zu verzeichnen hat, bildet Opeda das Sturmduo bei Lens. Neben diesem Pärchen besticht die Offensive der Nordfranzosen vor allem durch mannschaftliche Geschlossenheit und gute Qualität im Eins-gegen-Eins.

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Abgänge gut aufgefangen

Dass Lens derart gut in der Tabelle dasteht, ist aufgrund des vergangenen Transferfensters durchaus verwunderlich. Mit Jonathan Clauss (30), Arnaud Kalimuendo (20) und Cheick Doucouré (22) verließen drei absolute Stammkräfte den Klub. Mit Clauss verloren die Franzosen ihren rechten Schienenspieler, der im 3-5-2-System, das sie auch in der aktuellen Saison spielen, mit fünf Toren sowie elf Vorlagen eine wichtige Rolle einnahm.

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Doch das Kollektiv macht bei Lens den Unterschied. Mit nur acht Gegentoren stellt man gemeinsam mit PSG die beste Abwehr der Liga. Den zentralen Part in der Dreierkette übernimmt mit Kevin Danso (24) ein alter Bekannter aus der Bundesliga, Seko Fofana (27) ist der Motor im Mittelfeld.

Kontinuität als Schlüssel zum Erfolg

Für Lens ist der derzeitige zweite Rang das Produkt eines jahrelangen Prozesses voller Vertrauen in die eigenen Strukturen – ähnlich, wie es bei Union Berlin der Fall ist. In der Saison 2019/20 stiegen die Nordfranzosen aus der Ligue 2 in die Ligue 1 auf. Es folgten zwei starke siebte Plätze. Auch Cheftrainer Franck Haise, der seit etwa zweieinhalb Jahren an der Seitenlinie steht, trug zu diesen starken Ergebnissen bei. Seinen Vertrag verlängerte der 51-Jährige kürzlich bis 2027 und hat seitdem zusätzlich das Amt des Sportdirektors inne.

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Diese Kontinuität auf Personalebene spiegelt sich auf dem Platz wider. Der französische FT-Korrespondent Josué Cassé beschreibt Lens so: „Der Klub schenkt den Spielern das Vertrauen und ist finanziell gesund. Es herrscht eine gute Stimmung auf allen Ebenen, was dem gesamten Verein ermöglicht, gut zu arbeiten.“ Das Union Berlin aus Frankreich – die Entwicklung des RC Lens wird spannend zu beobachten sein.

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