Antony & United: Die Zahnräder greifen ineinander
35 Minuten stand Antony bei seinem Debüt für Manchester United auf dem Platz, ehe er erstmals für seinen neuen Klub traf. Wenngleich ihm nicht alles gelang, zeigt der 100-Millionen-Neuzugang, dass er auch im Old Trafford zum Schlüsselspieler von Erik ten Hag werden kann.

Als die Mannschaft des FC Arsenal am gestrigen Sonntag das Old Trafford betrat, stand sie mit 15 von 15 möglichen Punkten an der Tabellenspitze der Premier League. Als sie das Stadion später wieder verließ, hatte sie ihre höchste Niederlage seit Anfang April erlitten.
Mit dem 3:1 über die Gunners machte die Heimstätte von Manchester United ihrem Namen wieder einmal alle Ehre. Denn die anwesenden Fans werden im Theater der Träume gestern tatsächlich mit dem Träumen begonnen haben. Die Red Devils schlugen schließlich nicht nur das formstärkste Team der Liga, sie taten es auch auf eine Art, die klar die Handschrift des neuen Trainers Erik ten Hag trug.
Der niederländische Hoffnungsträger scheint nach einem katastrophalen Saisonstart einen Weg gefunden zu haben, seiner Mannschaft seine Spielidee einzupflanzen. Harry Maguire und Cristiano Ronaldo sitzen mittlerweile auf der Bank, ten Hag setzt auf Akteure, die aktuell Leistung zeigen.
Ex-Amsterdamer trumpfen auf
So wie Lisandro Martínez, der aufgrund seiner Körpergröße zu Saisonbeginn als Meme verspottet und dann aufgrund seiner Leistungen zum „Man Utd Player of the Month“ gekürt wurde. Oder Marcus Rashford, der seine lange Formschwäche überwunden hat und als Ronaldo-Ersatz gegen Arsenal einen Doppelpack schnürte.
Der Spieler, der gegen die Gunners die meiste Aufmerksamkeit bekam, war aber ein anderer: Antony, den sich United 100 Millionen Euro kosten ließ. Ten Hag kennt den 22-jährigen Brasilianer von seiner Zeit bei Ajax Amsterdam und sah in ihm seinen absoluten Wunschspieler.
Ein wichtiges Puzzleteil
Fünf Tage nach seiner Verpflichtung stand Antony erstmals in der Startelf von United und zeigte auch prompt, warum ten Hag ihn haben wollte. Offensiv sorgte der als Rechtsaußen aufgestellte Linksfuß für Torgefahr – und traf zum zwischenzeitlichen 1:0 – defensiv präsentierte er sich giftig und mit intensivem Siegeswillen. Bezeichnend eine Situation aus der ersten Halbzeit, in der Antony mit einem Tackling einen Einwurf für Manchester herausholte und sich danach feierte.
Natürlich gelang dem 22-Jährigen nicht alles. Das Zusammenspiel zwischen ihm und Rashford war ausbaufähig, im Dribbling zeigte er sich teils zu verspielt, seine Auswechslung nach 58 Minuten war folgerichtig. Dennoch demonstrierte Antony, dass er ein Spielertyp ist, der United bislang gefehlt hat – und den ten Hag braucht, um sein System bestmöglich auf den Platz zu bringen. Die Zahnräder im Old Trafford greifen langsam ineinander.
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