Talent-Klau: Schalke und BVB im Zwist
Der Kampf zwischen den deutschen Profiklubs um die größten Talente wird immer härter. Und wenn Borussia Dortmund dem Erzrivalen Schalke 04 ein Juwel wegschnappt, hat das einen ganz besonderen Beigeschmack. Die Reaktion von Königsblau fällt entsprechend emotional aus.

Eigengewächs ist nicht immer gleich Eigengewächs. So mancher heutige Bundesligaspieler durchlief den Großteil der Jugendabteilung gar nicht bei dem Klub, bei dem er später seine ersten Gehversuche als Profi machte. Marian Sarr von Borussia Dortmund beispielsweise wechselte erst vor rund eineinhalb Jahren von Bayer Leverkusen zu den ‚Schwarz-Gelben‘. Damals ärgerten sich die Verantwortlichen des Werksklubs über den BVB, der allzu offensiv um den hochtalentierten Innenverteidiger warb.
Ein ähnliches Szenario spielt sich nun zwischen Schalke 04 und der Borussia ab. Wie ‚RevierSport‘ berichtet, wird Mittelfeldspieler Oguzhan Aydogan in diesem Sommer von Herne West nach Lüdenscheid Nord wechseln. Bei Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert stößt vor allem die Vorgehensweise des Erzrivalen auf wenig Verständnis: „Sie haben es nicht für nötig empfunden, uns zu kontaktieren, bevor sie an den Spieler herangehen. Das ist eigentlich ein Gentlemen Agreement zwischen den Vereinen, aber wir nehmen es zur Kenntnis, dass es diesmal wohl nicht gegolten hat.“
Der Ärger ist insbesondere deshalb so groß, weil der technisch so beschlagene Aydogan mittelfristig für die Profis infrage gekommen wäre. „Wir waren über ein Jahr mit dem Spieler in Gesprächen seinen nun auslaufenden Vertrag zu verlängern, aber es hat nichts gebracht. Da muss unser östlicher Nachbar wohl viel investiert haben, um Oguzhan zu holen“, schimpft Ruhnert.
So oder so: Der BVB darf sich auf ein Riesentalent freuen, das abseits seiner individuellen Fähigkeiten vor allem ein starker Mannschaftsspieler ist. Neun Länderspiele hat der Rechtsfuß bislang für die deutsche U17 absolviert, dabei erzielte Aydogan einen Treffer.
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