Joelinton bei Newcastle: Das Symbol der Fehlplanung

von Georg Kreul
2 min.
Newcastle United Joelinton Cassio Apolinário de Lira @Maxppp

Als Joelinton die TSG Hoffenheim im Sommer für fast 45 Millionen Euro in Richtung Newcastle United verließ, rieben aufgrund der Ablöse einige verwundert die Augen. In England wurde der Transfer kritisch beäugt. Bislang zeigt der Brasilianer wenig, um die Zweifel zu entkräften.

Zehn Spiele, ein Treffer – so liest sich Joelintons Bilanz bei Newcastle United. Für den ehemaligen Hoffenheimer entpuppt sich der Transfer in Englands Norden bislang als großes Missverständnis. „Joelinton ist ein Symbol für Newcastles Missmanagement“, titelte der ‚Guardian‘ am Wochenende.

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45 Millionen hatte Newcastle gezahlt und Joelinton zum teuersten Neuzugang der Vereinsgeschichte gemacht. Dass die Summe für den in England bis zum Transferzeitpunkt relativ unbekannten TSG-Angreifer auf den Tisch gelegt wurde, stieß nicht nur bei den englischen Anhängern auf Unverständnis.

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Der ungewollte Rekordtransfer

Auch klubintern gab es vor der Verpflichtung des 23-Jährigen Differenzen. Newcastles Ex-Coach Rafael Benítez lehnte einen Joelinton-Transfer kategorisch ab. Der Angreifer wurde zwar für gut, aber für zu teuer eingestuft. Das Management wollte einen Transfer des Mittelstürmers um jeden Preis – Benitéz nicht.

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Ob die Joelinton-Verpflichtung beim Zerwürfnis zwischen Trainer und Klub das Fass zum überlaufen brachte, ist unklar. Allerdings war bekannt, dass Benítez mehr Entscheidungsgewalt und Freiheiten in Transferfragen als Grundbedingung an seine Vertragsverlängerung geknüpft hatte.

Ende Juni nahm der Spanier zum Unmut der Fans seinen Hut und wurde durch Steve Bruce ersetzt. Als erste Amtshandlung musste Bruce direkt dem Rekordwechsel von Joelinton grünes Licht geben. So groß die sportlichen Argumente seitens der Vereinsführung auch gewesen sein mögen, ein fader Beigeschmack haftet dem Transfer weiterhin an.

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Kaum Unterstützung

Obwohl Joelinton als wuchtiger Mittelstürmer alle körperlichen Voraussetzungen für die Premier League mitbringt, kommt der Brasilianer mit der englischen Spielweise kaum zurecht. In Newcastles Spielsystem steht der Stürmer oft isoliert vorne und muss sich in der Regel gegen zwei Verteidiger gleichzeitig durchsetzen. Sein Premierentor feierte er bereits Ende August, seitdem herrscht im Angriff der Magpies totale Flaute.

Rückkehrer Andy Carroll ist auch mit 30 Jahren nicht weniger verletzungsanfällig geworden. Dwight Gayle verpasste die gesamte Sommervorbereitung und der Ex-Mainzer Yoshinori Muto ist mit zwei Teffern in 24 Pflichtspielen kein wirklicher Hoffnungsträger.

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Nach zehn Spieltagen stehen beim Tabellen-17. lediglich sechs Tore auf dem Konto. Sollte sich Joelinton nicht schnellstens akklimatisieren, droht Newcastle der Totalabsturz. Für die Magpies ist eine Leistungsexplosion ihres Rekordeinkaufs fast schon alternativlos.

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