Edu Bedia im Interview: „Ich dachte, hier dreht sich alles um Bayern“

von Matthias Rudolph
3 min.
Edu Bedia kam von Barça II zu den Löwen @Maxppp

Edu Bedia wechselte im Sommer aus der zweiten Mannschaft des FC Barcelona zum TSV 1860 München. Im Gespräch mit FussballTransfers spricht der 25-jährige Mittelfeldspieler über den schwachen Saisonstart, was ihn an den Löwen besonders fasziniert und warum in Zukunft alles besser wird.

FussballTransfers.com: Hallo Herr Bedia, wie waren die ersten Monate in Deutschland?

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Edu Bedia: Für mich lief die Eingewöhnung recht gut, weil ich zusammen mit Ilie Sánchez vom FC Barcelona B hierher kam und es zu zweit einfacher ist, vor allem was die Sprache betrifft. Aber es ist immer noch schwierig mit der Kommunikation. Wir verständigen uns noch auf Englisch.

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Und wie läuft es in der Mannschaft?

Wir müssen noch viele Dinge verbessern, denn wir sind eine neu zusammengestellte Mannschaft. Es kamen mehr als zehn neue Spieler aus unterschiedlichen Ländern dazu. Das macht es kompliziert. Aber ich denke, dass wir ohne Zweifel eine der besten Mannschaften in der Liga haben. Sobald wir uns gefunden haben, wird es aufwärts gehen.

Wie passt der schlechte Start zur Ankündigung von Ex-Trainer Ricardo Moniz, dass das Team um den Aufstieg in die Bundesliga mitspielen wird?

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Im Vergleich zu den anderen Teams und mit dem Wissen um die Stärken meiner Mitspieler und unsere Trainingsarbeit sage ich ganz ehrlich, dass wir vom Fußballerischen zu den drei besten Teams der Liga gehören. Aber im Moment gehören wir mannschaftlich nicht zu den Besten. Das liegt daran, dass wir eine neue Gruppe sind. Wir haben sehr gute Einzelspieler, aber wir müssen hart arbeiten, damit wir uns als Mannschaft finden.

Welche Rolle spielte Gerhard Poschner beim Transfer?

Er war es, der uns hierher geholt hat. Ilie und ich unterschrieben zur gleichen Zeit, nachdem er uns erklärt hat, dass er einen ähnlichen Fußball spielen lassen will wie in Barcelona. Er wollte die Spielphilosophie der Mannschaft verändern: Den Ball von hinten herausspielen und mit Kurzpässen agieren, wie es Barcelona seit Jahren macht. Uns hat diese Spielidee überzeugt.

Vom FC Barcelona zu 1860 München ist definitiv eine Umstellung. Wie zeigt sich das im täglichen Ablauf?

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Bevor ich beim FC Barcelona war, habe ich für Racing Santander, UD Salamanca und Hércules Alicante gespielt. Das sind gute Mannschaften, aber man kann keine mit Barcelona vergleichen. Sie stehen weltweit über allem. Als wir uns für den Wechsel entschieden haben, wussten wir, dass wir kämpfen müssen und dass es nicht leicht wird. Aber man merkt, dass 1860 ein großer Klub ist. Wir waren überrascht, welchen Stellenwert der Verein in der Stadt hat. Wir dachten, hier dreht sich alles nur um die Bayern, aber so ist es nicht. Es ist unglaublich, wie viele Menschen Fan von 1860 sind.

Wie unterscheidet sich die zweite spanische Liga von der 2. Bundesliga?

Was die Organisation angeht, ist die 2. Bundesliga besser – auch im Vergleich zur Primera División. Und wir spielen hier in Stadien vor 45.000 Menschen, die jedes Wochenende voll sind. Das wäre in Spanien undenkbar, selbst in der ersten Liga. Aber ich denke, dass die Qualität des Fußballs in Spanien ein bisschen besser ist. Die 2. Bundesliga ist körperbetonter, aber das geht meiner Meinung nach zu Lasten der Qualität.

Markus von Ahlen ist seit drei Spielen der neue Trainer. Wie macht sich die Veränderung auf der Bank bemerkbar?

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Gerhard Poschner hat uns gesagt, dass er attraktiven Fußball spielen lassen will. Der alte Trainer (Ricardo Moniz, d. Red.) hat das versucht, aber es war nicht seine Spielidee. Er wollte direkter nach vorne kommen. Mit dem neuen Trainer versuchen wir es und wir sind spielerisch besser. Wir müssen jetzt noch im Kollektiv besser arbeiten, um die Spiele zu gewinnen. Aber ich denke, dass wir besser sind als vorher und dass wir einen Schritt nach vorne machen werden.

Sie haben bis 2017 unterschrieben. Gibt es Gedanken an eine Rückkehr nach Spanien?

Es gibt viele Menschen, die nicht ins Ausland wollen. Aber wenn man mal weggeht, merkt man, dass Fußball überall Fußball ist und dass man sich vor allem in der neuen Stadt zurechtfinden muss. Ich persönlich fühle mich überall wohl. Aber natürlich würde es mir gefallen, eines Tages nach Spanien zurückzukehren.

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