Neue Wege bei der Spielersuche: Transfererfolg dank Social Media

von David Hamza
1 min.
Domžale Álvaro Rodriguez Brachi @Maxppp

Das Prozedere bei der Suche neuer Spieler ist ein altbekanntes Muster. Ohne vorheriges Scouting im In- und Ausland scheinen Transfers in der heutigen Zeit nicht mehr vonstatten zu gehen. Doch ein slowenischer Erstligist geht nun einen neuen, ungewöhnlichen Weg und hat damit Erfolg.

Der NK Domzale aus Slowenien ist finanziell nicht gerade auf Rosen gebettet. Ein teures Scouting-System, wie es alle Top-Klubs in Europa besitzen, ist für den zweimaligen Meister nicht realisierbar. Um dennoch einen Ersatz für den im Winter in die Türkei abgewanderten Kapitän Nejc Skubic zu finden, mussten die Osteuropäer also ihre Kreativität spielen lassen. Und was liegt im 21. Jahrhundert näher, als einfach mal in den sozialen Netzwerken nachzufragen? „Wir brauchten einen Ersatz und haben in Slowenien nichts Passendes gefunden. Also stellte unser Trainer Luka Elsner eine Annonce auf seine LinkedIn-Seite“, erklärt Pressesprecher Grega Krmavnar die kuriose Idee des Chefcoaches.

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In der Anzeige auf ‚LinkedIn‘, einem sozialen Netzwerk, das zur Pflege bestehender und Knüpfung neuer Geschäftskontakte dient, suchte der erst 33-jährige Fußballlehrer nach einem „offensivem Rechtsverteidiger für ein 3-4-3 System“, der zudem „einen Pass der EU haben muss.“ User können bei ‚LinkedIn‘ ein Profil mit Lebenslauf und allen weiteren wichtigen Informationen erstellen. Und genau das taten dann auch 150 Spieler, die sich als potenzielle Kandidaten erachteten.

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Der Drittplatzierte der Prva Liga entschied sich nach einer Videoanalyse schließlich dazu, den Spanier Álvaro Brachi zum Probetraining einzuladen. Der 30-Jährige wusste offenbar zu überzeugen und erhielt prompt einen Vertrag bis 2017. Da der ehemalige Akteur des ungarischen Videoton FC seit einem halben Jahr ohne Verein war, passte er perfekt ins Anforderungsprofil der Slowenen. „Wir haben nach einem qualitativ hochwertigen, vereinslosen Rechtsverteidiger gesucht – und ihn gefunden“, fasst Grega Krmavnar die Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht, zusammen.

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NK Domzale hat den Spieß also umgedreht: Statt intensiv nach Spielern zu fahnden, ließ man sich per Annonce einfach finden. Ob es sich hierbei um ein Zukunftsmodell handelt, bleibt abzuwarten. Zumindest für die finanziell schwächeren Vereine könnten sich dank Social Media neue Möglichkeiten bei der Spielersuche eröffnen.

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