Alonso: Die Zeichen stehen auf Abschied
Seit eineinhalb Jahren schwingt Xabi Alonso den Taktstock im Mittelfeld des FC Bayern München. Auf der Position zentral vor der Abwehr ist er als Spielgestalter aus der Tiefe seit seiner Ankunft für Trainer Pep Guardiola, zumindest in großen Spielen, unverzichtbar. Doch Alonso ist bereits 33 Jahre alt und sein Vertrag läuft im Sommer aus. Sein Nachfolger könnte sich bereits in den eigenen Reihen befinden.

Jürgen Klopp, damals noch Trainer von Borussia Dortmund, bezeichnete Xabi Alonsos erstes Spiel für den FC Bayern als „Offenbarung“. Am zweiten Spieltag der zurückliegenden Saison bestimmte er ohne eine einzige gemeinsame Trainingseinheit mit dem Team den Rhythmus des Spiels gegen Schalke 04 (1:1). Seitdem gilt er als unumstrittener Chef im Mittelfeld des Rekordmeisters.
Sogar das Duell mit Publikumsliebling Bastian Schweinsteiger um die Position des „Medio Centro“, wie Guardiola die Position des Aufbauspielers nennt, konnte er nach der Verletzungspause des Kapitäns der deutschen Nationalmannschaft für sich entscheiden. Mittlerweile spielt Schweinsteiger bei Manchester United, Alonso diktiert das Münchner Spiel.
Ob er das allerdings auch in Zukunft tun wird, ist fraglicher denn je. Nach Informationen der ‚tz‘ möchte der 33-Jährige seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Stattdessen suche er nach Engagements bei Real Sociedad San Sebastián, dem FC Liverpool, Real Madrid und eben jetzt in München nach einer neuen Herausforderung.
Dass es ihm öfter nach einer solchen steht, belegen nicht nur die vielen Kulturen, die er während seiner Stationen kennenlernte. Auch dass er alle seine Vereine verließ, obwohl er als wichtiger Stammspieler galt, belegt seine innere Unruhe. Noch im September hielt er sich jedoch alle Optionen offen: „Wenn der Klub mit mir zufrieden ist, kann ich mir gut vorstellen, noch länger zu bleiben.“
Kimmich wartet schon
Doch sollte Alonso gehen, steht sein Kronprinz wohl schon bereit. Mit der Erfahrung von einer Dritt- und einer Zweitligasaison bei RB Leipzig wagte der 20-jährige Joshua Kimmich den Sprung ins Haifischbecken Säbener Straße, in dem schon so einige Talente scheiterten. Doch bisher überrascht der Juniorennationalspieler positiv. Immer wenn der alternde Alonso seine Pausen braucht, kommt Kimmich zu Einsatzzeiten.
Guardiola vertraut ihm dabei stets gleich die verantwortungsvolle Rolle des „Medio Centro“ an. Bisher sieht sich der Spanier nicht enttäuscht. In seinen bisher elf Pflichtspielen überzeugte Kimmich durchweg, nicht umsonst betonte sein Trainer jüngst: „Joshua ist fast mein Sohn“.
Dieses Vertrauensverhältnis könnte dem spielstarken Sechser noch sehr zu Gute kommen. Immer vorausgesetzt, dass Guardiola seinen Vertrag verlängert. Dann ist es gut möglich, dass er Kimmich die Nachfolge Alonsos ganz anvertraut.
Weitere Infos