Bundesliga

Strategischer Prinzipienbruch: BVB hat langfristige Pläne mit Januzaj

In den teuersten Transfers des Sommers taucht die Leihe von Adnan Januzaj selbstverständlich nicht auf. Borussia Dortmund ist mit dem Deal dennoch ein echter Paukenschlag geglückt. Der belgische Offensivallrounder zählt zu den größten Talenten Europas. In Dortmund setzt man nun alles daran, den Youngster so lange wie möglich im Signal-Iduna-Park zu halten.

von Remo Schatz
2 min.
BV Borussia 09 Dortmund Adnan Januzaj Maxppp

Alle großen Klubs wollten ihn verpflichten. Insbesondere Paris St. Germain war bereit, sehr viel für ihn zu bieten. Fünf Minuten vor dem Abschluss der Verhandlungen kam ein Berater des Präsidenten von Katar und offerierte uns einen unglaublichen Vertrag. Da Adnan ablösefrei hätte wechseln können, waren sie bereit, das Unmögliche möglich zu machen“, verriet Januzaj-Berater Dirk de Vriese vor über einem Jahr.

Unter der Anzeige geht's weiter

„Bestbezahlter Youngster der Welt“

Damals übte der Agent gerade immensen Druck auf Manchester United aus, um den bestmöglichen Vertrag für seinen Schützling herausschlagen. Die Taktik ging auf: „Ich kann sagen, dass Adnan der bestbezahlte Youngster der Welt ist. Mit 18 hat er einen größeren Vertrag als ihn Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi seinerzeit hatten. Das sagt schon eine Menge aus und macht mich unheimlich stolz.

De Vries war bewusst, dass sich United nicht in der besten Verhandlungsposition befand. Die Gespräche führte der damalige Trainer David Moyes zu Beginn der Seuchensaison 2013/14. Es war die Zeit nach Sir Alex Ferguson und United befand sich in der Premier League im Sturzflug. Zudem konnten es sich die ‚Red Devils‘ nach dem Verlust von Paul Pogba 2012 nicht erlauben, ein weiteres Ausnahmetalent aus Jugendakademie abzugeben.

Unter der Anzeige geht's weiter

Januzaj bekam seinen Millionenvertrag und United wenige Monate später mit Louis van Gaal einen neuen Trainer. Anders als seine Vorgänger Moyes und Ferguson hält der ‚Tulpengeneral‘ aber nicht die allergrößten Stücke auf das Juwel. Profitiert hat davon vor wenigen Tagen Borussia Dortmund.

Keine Kaufoption aber auch keine Leihgebühr

Eine Kaufoption konnte der BVB dem früheren Meistertrainer des FC Bayern nicht aus dem Kreuz leiern. United machte den ‚Schwarz-Gelben‘ jedoch darüber hinaus einige Zugeständnisse. Der Bundesliga-Tabellenführer muss keine Leihgebühr zahlen. Zudem teilen sich beide Klubs dem Vernehmen nach das Gehalt, das bei rund vier Millionen Euro liegt.

Unter der Anzeige geht's weiter

Eine dauerhaftes Engagement in Dortmund ist derzeit nicht vereinbart. Wie der ‚kicker‘ berichtet, gibt es jedoch beim BVB „Denkmodelle“, die Offensivrakete längerfristig in Dortmund zu halten. Um welche Pläne es sich dabei handelt, führt das Fachblatt nicht aus. Denkbar ist beispielsweise, dass Januzaj länger als nur ein Jahr an die Borussia verliehen wird.

Für Januzaj hat der Bundesliga-Tabellenführer mit einer eisernen Regel gebrochen, Spieler nicht auszuleihen. „Wir sind kein Ausbildungsverein. Wir wollen selber die Früchte ernten“, stellte Hans-Joachim Watzke bereits vor einigen Jahren klar. Wenn allerdings nur die kleinste Chance besteht, das belgische Supertalent über den Umweg einer Leihe dauerhaft an der Ruhr zu halten, hat sich das zeitweise über Bord werfen der Prinzipien gelohnt – zu verlieren hat der BVB ohnehin nichts.

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert