Real-Gerücht: Tuchel gibt sich vorsichtig

Eine Knorpelverletzung zwang Thomas Tuchel schon 1998, im Alter von 24 Jahren, seine Karriere als aktiver Fußballer zu beenden. Zwei Jahre später stieg er als Jugendtrainer beim VfB Stuttgart ein. Über den FC Augsburg und Mainz 05 arbeitete sich der akribische Schwabe hoch, bis zu Borussia Dortmund. Dem Hamburger SV und RB Leipzig hatte Tuchel zuvor abgesagt.

Dabei war seine Aufgabe beim BVB alles andere als bequem. Tuchel musste das Erbe von Jürgen Klopp antreten, der die Borussia nach Jahren des Mittelmaßes zurück in die europäische Spitze geführt und dem Verein ein neues Gesicht gegeben hatte. Doch Tuchel, der pedantische Lehrmeister, hievte die Schwarz-Gelben in puncto Taktik und Flexibilität schnell auf ein ganz neues Level. Der Tempofußball von Klopp war überholt, Tuchel in Dortmund vollends angekommen.

„Habe es als Gerücht gelesen“

Auch bei Real Madrid honoriert man die Leistungen des 43-Jährigen, wie BVB-Vorstandsvorsitzender Hans-Joachim Watzke am Wochenende im ‚ZDF-Sportstudio‘ erklärte: „Ich glaube, dass Real Madrid ein Auge auf Thomas Tuchel geworfen hat. Ich habe einen sehr guten Draht zu Real Madrid und nach der Saison, die Thomas bei uns absolviert hat, hat auch Real festgestellt, dass wir einen erstklassigen Trainer haben. Thomas ist noch so jung, und anders als ein Spieler, der 28 oder 29 Jahre ist, kann er auch noch in den nächsten 20 Jahren nach Madrid gehen.“ Aktuell mache er sich gerade im Hinblick auf den bis 2018 laufenden Vertrags aber die „aller wenigsten Gedanken“ um seine Trainer. Die Gerüchte, die hochkochten, waren abzusehen – von Watzke womöglich kalkuliert.

Vor der Pokalpartie am heutigen Mittwochabend gegen Union Berlin (20:45 Uhr) äußerte sich Tuchel auf der Pressekonferenz zu den Gerüchten um die Königlichen. „Es ist gefährlich, wenn man geschmeichelt wird als Trainer. Das lenkt von den wesentlichen Dingen ab“, so der Coach der Borussia, der Wert darauf legt zu unterstreichen, dass das Interesse bisher alles andere als konkret ist: „Und ich betone, dass ich es als Gerücht gelesen habe.“